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Das Lyrik-Eckchen

Nachruf auf Chico
von Philip Saß

Schließ ich meine Augen, seh ich
überall nur dein, dein Bild*,
und vor lauter Wut vergeh ich,
denn du wurdest kalt gekillt.

Bloß weil du ein böser Bengel
warst, durchstieß dein Herz ein Pflock:
Jedem Schoßhund ohne Mängel
werfe ich den ersten Stock.

Trotz der ganzen Petitionen
mußt du nun im Himmel wohnen:
Oh, ich wollt', ich wär dabei!

Stürme stolz die Wolkenhügel,
beiß den Engeln in die Flügel:
Endlich, endlich bist du frei!

* Leihvers von Thomas Gsella

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Das Lyrik-Eckchen

Frühling, Frühling!
von Gunnar Homann

Frühling, Frühling, alte Fleder!
Alles drängt in Dir zum Licht
Dabei weiß doch wirklich jeder
Grün und Blau: Sie passen nicht.

Gräser sprießen, Blätter flirren
Pollen taumeln durch die Luft
Und wir spüren diesen irren
Reiz im Hals, Du krasser Schuft!*

In den Städten weht Dein Leichtsinn
Fremde in ein neues Bett
Auf dem Lande fallen leichthin
Fremde in ein neues Bett.

Augen quellen rotgerändert
Menschen kriegen Resilienz
Der Urin riecht schwer verändert
Dafür danke, Fucker Lenz!

*Anmerkung Rilke: gemeint ist vermutlich Arschloch

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Das Lyrik-Eckchen

Lob des Blaukehlchens
von Cornelius W. M. Oettle

Mit deutschem Adler auf der Brust
bekleiden sich die Nieten,
dann kriegen sie zum Rocken Lust
und keiner will's verbieten.

Sechstausend kamen letztes Jahr
ins thüringische Themar.
Verfassungsschützer sagten: "Klar!
Vergesst nur nicht die Gema!"

Politikern fehlt es an Mut,
doch wer verdirbt die Feier?
Ein Vögelein mit seiner Brut.
Das Blaukehlchen hat Eier!

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Das Lyrik-Eckchen

Das Lied vom Juso
von Moritz Hürtgen

Der Juso will die Groko nicht,
weil Jusos rebellieren.
Ein Juso sagt dir knapp und schlicht:
"Wir müssen nicht regieren."

Er steht für seine Sache ein,
der Juso, er will wirken.
Er sagt dem Sigmar: "Klares Äh!
zum Panzerkauf der Türken."

Der Martin mag den Juso sehr,
die Malu will ihn loben.
Der Juso stellt sich auch mal quer
auf seinem Weg nach oben.

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Das Lyrik-Eckchen

Das Finanzgenie
von Cornelius Oettle

Der Bitcoin steigt, der Bitcoin fällt –
es ist zum Haare raufen!
Regiert der Bitcoin schon die Welt?
Muß ich mir einen kaufen?
Den Plan hab ich schon aufgestellt,
bin sicher: Das wird laufen!
Ich nehme jetzt mein ganzes Geld
und werde es versaufen.

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Das Lyrik-Eckchen

Und wenn sie nicht gestorben wurden
von Fabian Lichter

Kindsentführung, Krankheit, Mord
und stets wer, der Schreckliches anstellt.
Bombendrohung, Erbe fort,
gar Lügen auf die man hereinfällt.

Gift im Tee und Samenraub,
im Dunkeln getroff'ne Beschlüsse.
Streit und Prügelei’n im Staub,
und urplötzlich fall'n sogar Schüsse.

All das gibt's nicht irgendwo
in Rio tief in den Favelas.
Nein es spielt das Leben so
in urdeutschen Telenovelas.

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Das Lyrik-Eckchen

Erbe von 68
von Fabian Lichter

Die Warenform, hör zu mein Kind,
sie gilt's zu überwinden.
Man kann hier, wenn wir ehrlich sind,
kein gutes Leben finden.

Schau her, dies Buch ist mein Geschenk –
jetzt nimm! Da steht es drin.
’was sperrig zwar, doch eingedenk
der Zukunft voller Sinn!

Mit diesem Wissen, sei so nett,
bau eine neue Welt.
Was sagst du mir am Sterbebett?
Du willst viel lieber Geld?

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Grüß Gott, Businesspäpstin Diana zur Löwen!

Du verkaufst seit Neuestem einen »Anxiety Ring«, dessen »bewegliche Perlen« beim Stressabbau helfen sollen. Mal abgesehen davon, dass das einfach nur das hundertste Fummelspielzeug ist, kommen uns von ihren Nutzer/innen glorifizierte und zur Seelenerleichterung eingesetzte bewegliche Perlen an einer Kette verdächtig bekannt vor.

Ist für Dich natürlich super, denn auch wenn Du Deinen treuen Fans skrupellos das Geld aus der Tasche ziehst, in die Hölle kommst Du zumindest für diese Aktion sicher nicht.

Auch wenn dafür betet:

Deine Titanic

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

 Hej, Gifflar!

Du bist das Zimtgebäck eines schwedischen Backwarenherstellers und möchtest mit einer Plakatkampagne den deutschen Markt aufrollen. Doch so sehr wir es begrüßen, wenn nicht mehr allein Köttbullar, Surströmming und Ikeas Hotdogs die schwedische Küche repräsentieren, so tief bedauern wir, dass Du mit Deinem Slogan alte Klischees reproduzierst: »Eine Schnecke voll Glück«? Willst Du denn für alle Ewigkeiten dem Stereotyp der schwedischen Langsamkeit hinterherkriechen? Als regierten dort immer noch Sozialdemokraten, Volvo und Schwedenpornos?

Damit wirst Du nie der Lieblingssnack der Metropolenjugend!

Sagen Dir Deine Zimt- und Zuckerschnecken von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
09.05.2024 Zürich, Friedhof Forum Thomas Gsella
09.05.2024 München, Volkstheater Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
10.05.2024 Weil am Rhein, Kulturzentrum Kesselhaus Thomas Gsella
11.05.2024 Karlsruhe, Kabarett in der Orgelfabrik Thomas Gsella