Newsticker

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Hey, selbsternannte Journalisten von "FAZ" bis Spon!

Wieso bezeichnet Ihr eigentlich den mit erstaunlichen Mitteln um das amerikanische Präsidentenamt kämpfenden Bernie Sanders immer und immer wieder als "selbsternannten Sozialisten"? Wer soll ihn denn sonst dazu ernennen außer er selbst? Marx? Trump? Gott? Ihr selbst ernannten Mister Oberschlau? Oder ist das wieder nur Euer tief ins Hirn gepflanzter, längst obsoleter Antikommunismus, der auch noch das kleinste bißchen Renitenz gegen die zügellos kapitalistische Zurichtung der Welt mit allen, und seien es sprachlich jämmerlichen, Mitteln bekämpfen muß?
Reitet doch bitte künftig lieber lebendige Pferde, bitten Eure selbsternannten Sprachwächter von der

Titanic

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Nanu, CSU?

Es ist doch gerade erst ein halbes Jahr her, daß Du durch Deinen Innenpolitiker Stephan Mayer angesichts der sexuellen Übergriffe in der Kölner Silvesternacht gefordert hattest: "Sollte sich herausstellen, daß tatsächlich die weit überwiegende Zahl der Täter aus dem arabischen oder nordafrikanischem Raum stammen, so darf dies nicht verschwiegen werden, sondern ist in die Überlegungen, wie solche Übergriffe zu verhindern sind, mit einzubeziehen."
Gerade ist aber wieder ein solcher Übergriff bekannt geworden, nämlich der sexuelle Mißbrauch einer Minderjährigen durch einen gewissen Michael Brückner, der zufällig auch als Abgeordneter für Dich im bayerischen Landtag sitzt. Und was hören wir jetzt von Dir? Kein einziges Wort zur Herkunft des Mannes (Nürnberg!). Ein echtes Schweigekartell zu den kulturellen Hintergründen (Burschenverein Wetzendorf, Kreuzbauern Fürth-Poppenreuth!). Wie sollen denn so weitere Übergriffe von Tätern aus dem bayerischen Raum verhindert werden?
Könnte sich in diesem Fall mit einer Obergrenze ausnahmsweise anfreunden:

Titanic

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Du, Tschechien,

trittst zur Fußball-EM in Frankreich weder unter dem Slogan "1 team – 1 ambition" (Belgien) noch unter "One team, one dream" (England), noch gar unter "One nation, one heart, one dream!" (Slowakei) an, sondern hast Dich für die ungleich pfiffigere Parole "One team = One goal!" entschieden. Gar nicht beachtet hast Du dabei allerdings, daß ein einziges "goal" für so eine ganze Europameisterschaft ganz schön wenig ist.
Treffer verwandelt, 1:0 für

Titanic

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Selten, lieber "Spiegel",

war eine Deiner Titelgeschichten so verlogen wie die zum diesjährigen Osterfest: "Die gefährliche Rückkehr der Religionen: Der mißbrauchte Glaube". Doch wer, geschätzter Spiegel, mißbraucht in diesem Falle eigentlich wen? Na, klingelt’s im Beutel? Bzw. alljährlich zu Weihnachten und Ostern in der eigenen Kasse? Gell? Und so werden wir Deine neue Nummer – samt dem darin enthaltenen Interview mit Frauke Petry und dem Beitrag über Peter Maffay – guten Gewissens dem abendlichen Osterfeuer zuführen.
Deine gefährlichen Brandstifter von der

Titanic

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Jörg Schönenborn c/o ARD-Wahlstudio!

Mit leicht besorgter, aber harmloser Miene, fester Stimme und beruhigenden Tortendiagrammen hätten Sie noch die Ergebnisse der Reichstagswahl im März '33 staatstragend wegzumoderieren gewußt, und so fiel es Ihnen auch am Abend der Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt nicht schwer, über die Wahlerfolge der AfD frohe Kunde zu verbreiten: Daran, daß eine Mehrheit der AfD-Wähler begrüßen würde, wenn die CSU auch in ihrem Bundesland wählbar wäre, zeige sich, daß es sich hier nicht um Rechtsradikale handele. Aber Schönenborn, alter Statistikbold! Zeigt sich daran nicht eher der Wunsch nach einem passenden Koalitionspartner, mit dem sich das rechtsradikale Programm umsetzen ließe? Trotzdem lieben Dank für das Sedativ vorm Schlafengehen.
Ihre Wahlanalytiker von

Titanic

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Journalisten!

Zur Hochzeit des Kreml-Sprechers Dmitri Peskow mit der ehemaligen russischen Eiskunstläuferin Tatjana Nawka erfuhren wir von Euch folgendes: "Wo hat Putins Sprecher die 500.000-Euro-Uhr her?" (Die Welt) bzw. "Es war die russische Promi-Hochzeit des Jahres: Kreml-Sprecher Peskow und Eistänzerin Nawka. Beide genossen sichtlich die Aufmerksamkeit der Klatschpresse – bis Fotos seiner 700.000-Dollar-Uhr auftauchten." (Spon) resp. "Kreml-Sprecher trägt bei Hochzeit 565.000-Euro-Uhr." (Bild.de). Jaja, bei diesem ständigen Wechselkurs-Auf-und-Ab an den Börsen kann einem unter dem Druck, schnell irgendeine belanglose Geschichte über Party, Protz und Putin in den Rechner hacken zu müssen, der Hang zur sachlichen Recherche schnell abhanden gehen, nicht wahr? Würde sich ansonsten über Euch 500.000 bis ca. 630.000 mal wundern:

Titanic

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Hannah Beitzer, c/o Süddeutsche.de!

Da sitzt man an einem Junisonntag im schönen Berlin, die ganze Welt könnte gut sein und herrlich, doch die Kasperl von irgendeinem Schönheitszentrum müssen im Regierungsviertel Flüchtlinge begraben. Und man selbst muß also die Dachterrasse verlassen und ausrücken, um seinem Arbeitgeber, dem Leitmedium, flink einen Kommentar dazu ins Netz zu rödeln. Man kommt an, und was da nicht vor sich geht: "Demonstranten und Journalisten, die knipsen und filmen, was das Zeug hält." Jessas! Kollegen mit Kameras – an einem Sonntag! In Berlin! "'Das gibt tolle Bilder', sagt der schwarzgekleidete Mann mit den blonden Haaren", der die frisch ausgehobenen Gräber ablichtet. Zynisch wie immer, der schwarze Mann! Von der schwarzen Frau ganz zu schweigen: Vor einem Sarg "posiert eine junge, schwarzgekleidete Frau mit einem Kreuz in der Hand". Klar, daß wenige Meter weiter jemand "eifrig auf eine Spiegelreflexkamera drückt, als wäre das hier das Set von Germany's Next Topmodel". O tempora, o Sitten! Da wird einem ja schlecht! Und es ist ganz bestimmt nicht der Veggie-Döner vom Frühstück. Weswegen man, nachdem man sich in seinen Kiez zurückgetrollt hat, den SZ-Artikel zu diesem unheiligen Schauspiel stilsicher mit "Die Mittel schaden dem Zweck" überschreibt – ein Evergreen aus der Journalistenschule, mit dem sich quasi alles diskreditieren läßt. Ohnehin ist doch bekannt, führt man darunter dann aus, daß die Deutschen bereits "täglich mit dem Schicksal der Flüchtlinge konfrontiert sind, in den Medien, aber vielmehr noch in den Städten und Dörfern, in denen immer neue [sic!] Unterkünfte gebaut werden". Und da man in den Städten längst weiß, wie man Unterschriften gegen neue Unterkünfte sammelt, und auf den Dörfern, wie man sie anzündet; und zu dieser lächerlichen sonntäglichen Terroraktion des Schönheitszentrums nicht mal der Bundespräsident gekommen ist, um ein paar Sektgläser vollzuweinen, kann, ja muß man bei der SZ leider folgern: "Die Künstler unterschätzen ihr Publikum. Sie wollen einem Land mit drastischen Mitteln vor Augen führen, worüber es seit Monaten redet." Herrje! Und wegen so einem sinnlosen Quatsch der ganze Sonntag im Arsch, man bekommt direkt eine Wut, zückt sein schwarzgehülltes I-Phone und twittert und facebookt den nun fertigen Artikel eifrig raus, was das Zeug hält. Denn "zum Nachdenken regt die Aktion 'Die Toten kommen' nicht an". Jedenfalls nicht Hannah Beitzer von der Süddeutschen. Danke für die Aufmerksamkeit:

Titanic

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Diese Steilvorlage, Kristina Dunz (»Redaktionsnetzwerk Deutschland«),

wollten Sie nicht liegenlassen. Die Fußballnation hatte sich gerade mit der EM-Viertelfinalniederlage gegen Spanien angefreundet, der verlorene Titel schien durch kollektive Berauschtheit an der eigenen vermeintlich weltoffenen Gastgeberleistung sowie durch die Aussicht auf vier Jahre passiv-aggressives Gemecker über die selbstverständlich indiskutable Schiedsrichterleistung (»Klarer Handelfmeter!«) mehr als wiedergutgemacht, da wussten Sie einen draufzusetzen. Denn wie es Trainer Julian Nagelsmann verstanden habe, »eine sowohl fußballerisch als auch mental starke National-Elf zu bilden«, die »zupackt und verbindet«, hinter der sich »Menschen versammeln« können und der auch »ausländische Fans Respekt zollen«, und zwar »auf Deutsch« – das traf genau die richtige Mischung aus von sich selbst berauschter Pseudobescheidenheit und nationaler Erlösungsfantasie, die eigentlich bei bundespräsidialen Gratulationsreden fällig wird, auf die wir dank des Ausscheidens der Mannschaft aber sonst hätten verzichten müssen.

Versammelt sich lieber vorm Tresen als hinter elf Deppen: Titanic

 Moment, Edin Hasanović!

Sie spielen demnächst einen in Frankfurt tätigen »Tatort«-Kommissar, der mit sogenannten Cold Cases befasst ist, und freuen sich auf die Rolle: »Polizeiliche Ermittlungen in alten, bisher ungeklärten Kriminalfällen, die eine Relevanz für das Jetzt und Heute haben, wieder aufzunehmen, finde ich faszinierend«, sagten Sie laut Pressemeldung des HR. Ihnen ist schon klar, »Kommissar« Hasanović, dass Sie keinerlei Ermittlungen aufzunehmen, sondern bloß Drehbuchsätze aufzusagen haben, und dass das einzige reale Verbrechen in diesem Zusammenhang Ihre »Schauspielerei« sein wird?

An Open-and-shut-case, urteilt Titanic

 Cafe Extrablatt (Bockenheimer Warte, Frankfurt)!

»… von früh bis Bier!« bewirbst Du auf zwei großflächigen Fassadentafeln einen Besuch in Deinen nahe unserer Redaktion gelegenen Gasträumlichkeiten. Geöffnet hast Du unter der Woche zwischen 8:00 und 0:00 bzw. 01:00 (freitags) Uhr. Bier allerdings wird – so interpretieren wir Deinen Slogan – bei Dir erst spät, äh, was denn überhaupt: angeboten, ausgeschenkt? Und was verstehst Du eigentlich unter spät? Spät in der Nacht, spät am Abend, am Spätnachmittag oder spätmorgens? Müssen wir bei Dir in der Früh (zur Frühschicht, am frühen Mittag, vor vier?) gar auf ein Bier verzichten?

Jetzt können wir in der Redaktion von früh bis Bier an nichts anderes mehr denken. Aber zum Glück gibt es ja die Flaschenpost!

Prost! Titanic

 Wenn, Sepp Müller (CDU),

Bundeskanzler Olaf Scholz, wie Sie ihm vorwerfen, in einem »Paralleluniversum« lebt – wer hat dann seinen Platz in den Bundestagsdebatten, den Haushaltsstreitgesprächen der Ampelkoalition, beim ZDF-Sommerinterview usw. eingenommen?

Fragt die Fringe-Division der Titanic

 Gesundheit, Thomas Gottschalk!

In Ihrem Podcast »Die Supernasen« echauffierten Sie sich mit einem fast schon dialektischen Satz zu Ihrer eigenen Arbeitsmoral über die vermeintlich arbeitsscheuen jungen Leute: »Es gab für mich nie eine Frage – ich war nie in meinem Leben krank, wenn ich im Radio oder im Fernsehen aufgetreten bin. Ich habe oft mit Schniefnase irgendwas erzählt.«

Das hat bei uns zu einigen Anschlussfragen geführt: Wenn Sie »nicht krank«, aber mit Schniefnase und im Wick-Medinait-Delirium vor einem Millionenpublikum zusammenhanglose Wortfetzen aneinandergereiht haben – war das nicht eine viel dreistere, weil höher bezahlte Form der Arbeitsverweigerung als eine Krankmeldung?

Wünscht Ihnen nachträglich gute Besserung: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Verabschiedungsrituale

Wie sich verabschieden in größerer Runde, ohne dass es ewig dauert? Ich halte es so: Anstatt einen unhöflichen »Polnischen« zu machen, klopfe ich auf den Tisch und sage: »Ich klopf mal, ne?«. Weil mir das dann doch etwas unwürdig erscheint, klopfe ich im Anschluss noch mal bei jeder Person einzeln. Dann umarme ich alle noch mal, zumindest die, die ich gut kenne. Den Rest küsse ich vor lauter Verunsicherung auf den Mund, manchmal auch mit Zunge. Nach gut zwanzig Minuten ist der Spuk dann endlich vorbei und ich verpasse meine Bahn.

Leo Riegel

 Reifeprozess

Musste feststellen, dass ich zum einen langsam vergesslich werde und mir zum anderen Gedanken über die Endlichkeit allen Lebens mache. Vor meiner Abreise in den Urlaub vergaß ich zum Beispiel, dass noch Bananen in meiner Obstschale liegen, und dann dachte ich zwei Wochen darüber nach, wie lange es wohl dauert, bis die Nachbarn wegen des Geruchs und der Fliegen aus meiner Wohnung die Kripo alarmieren.

Loreen Bauer

 Räpresentation

Als Legastheniker fühle ich mich immer etwas minderwertig und in der Gesellschaft nicht sehr gesehen. Deshalb habe ich mich gefreut, auf einem Spaziergang durch Darmstadt an einer Plakette mit der Aufschrift »Deutscher Legastheniker-Verband« vorbeizukommen. Nur um von meiner nichtlegasthenischen Begleitung aufgeklärt zu werden, dass es sich dabei um den »Deutschen Leichtathletik-Verband« handele und und umso teifer in mein Loch züruckzufalllen.

Björn Weirup

 Unübliche Gentrifizierung

Zu Beginn war ich sehr irritiert, als mich der Vermieter kurz vor meinem Auszug aufforderte, die Bohr- und Dübellöcher in den Wänden auf keinen Fall zu füllen bzw. zu schließen. Erst recht, als er mich zusätzlich darum bat, weitere Löcher zu bohren. Spätestens, als ein paar Tage darauf Handwerkerinnen begannen, kiloweise Holzschnitzel und Tannenzapfen auf meinen Böden zu verteilen, wurde mir jedoch klar: Aus meiner Wohnung wird ein Insektenhotel!

Ronnie Zumbühl

 Dialog auf Augenhöhe

Zu meinen Aufgaben als Marketingexperte in einem modernen Dienstleistungsunternehmen gehört es unter anderem, unzufriedene Kunden zu beschwichtigen. Vor kurzem beschwerte sich einer von ihnen darüber, dass wir in unseren Texten immer dieselben Bausteine verwenden. Die Mail ließ mich ganz irritiert zurück. Ein Glück, dass wir für genau solche Anfragen gleich fertige Antworten haben.

Andreas Maier

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster