Newsticker

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

An dieser Stelle geht es um das Knie
Man schraubte das Knie auseinander. Alles zerfiel, die Spule, die Platine, der Nerv, das Kranzgefäß. Draußen vor dem Fenster machte jemand Wasserzeichen, doch niemand interessierte sich dafür. Es zeigte sich nämlich soeben, daß das Knie kein Funksignal empfing. Daher rührte die Unpünktlichkeit. Das Signal kam vom Fernsehturm in Steglitz, also von ziemlich weit her, aber auch wieder nicht so weit, daß es nicht bis zum Knie hätte reichen können. "Man muß dem Knie Zeit geben, das Signal zu empfangen", meinte der hinzugezogene Geistliche.

 

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Heute will der Ingenieur einen Ventilator bauen. Wir wüßten ja gar nicht, wie so etwas zu beginnen wäre! Der Ingenieur jedoch weiß es genau, er muß nicht erst überlegen. Ein ausgedienter, ziemlich starker Elektromotor und vor unseren Augen selbstgeschmiedete Ro­torblätter werden fachkundig miteinander verbunden. Dabei wird nicht an Flü­chen und Klagen gespart. Je­der Handgriff, jeder Hammer­schlag ein Vorwurf an uns nutzlose Hand­lan­ger, die wir betreten dabeistehen und schwit­zen. Etliche Stunden vergehen auf diese für uns so peinliche Weise, bis un­ter lautem Schimp­fen endlich die letzte Schrau­be angezogen wird, dann ist es so weit, der Probe­lauf kann beginnen. Der Ingenieur setzt den sich als überaus ge­räusch­voll erweisenden Ventilator in Be­trieb. Ein Rotor­blatt entfernt sich mit großer Wucht durch die ge­schlossene Zimmer­tür. Als wir uns von dem Schreck etwas erholt haben, wird uns bewußt, daß einer von uns geköpft worden wäre, wenn er auch nur ein kleines Stückchen weiter links gestanden hätte. Kreidebleich be­richtet er, wie er das Ge­schoß an seinem Ohr vorbeibrausen und das Holz durchschlagen gehört hat.Der Inge­nieur stellt den Motor ab und begibt sich fluchend an die Reparatur der Türe.

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Auf einem freien Platz in der Nachbarschaft gastierte wieder der kleine Wanderzirkus, der schon im vergangenen Sommer dort Station gemacht hatte. Diese Entwicklung ermutigte mich, endlich den Schritt zu wagen, mir meinen größten Kindheitswunsch zu erfüllen und um eine Anstellung beim Zirkus nachzusuchen. Doch nicht etwa als Handlanger oder Stallbursche, sondern als Attraktion. Ich war davon überzeugt, als "Unglaublicher Haferflocken essender Mann" Karriere machen zu können. Ausgestattet mit einem Beutel Haferflocken und meinen Rentenunterlagen betrat ich das Zirkusgelände und erkundigte mich nach der Personalabteilung. Man schickte mich zum Wohnwagen des Direktors.  
Ihm trug ich mein Anliegen vor und begann, zur Bekräftigung meiner Worte Haferflocken zu essen. Der Direktor schüttelte den Kopf. "Nehmen Sie es bitte nicht persönlich", sprach er bedauernd, "es gibt viele Männer, die Haferflocken essen."  
"Aber wie viele davon sind unglaublich?" erwiderte ich leidenschaftlich.  
"Selbst wenn Sie der Allerunglaublichste wären", beharrte der Direktor, "könnte ich doch nichts für Sie tun."    Es würde mich interessieren, ob andere Menschen die gleiche Erfahrung gemacht haben.  

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Der Proband trug leere Milcheimer bis zum "Zusammenbrechen der Entkräftung", wie er sich ausdrückte. Bei dieser Tätigkeit wollte ihn der Arzt an der Hafenecke photographieren, aber die Abbildungen, die er uns später zeigen sollte, hießen "Das Rührwerk" und "Der Quadrant". Und so ging es weiter: Der Rauch bewegte kleine Bäume, der Arzt warf Ziegel ab. Es war schon gleich sechs! Das Gewitter hielt sich nicht an die Regeln.

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Links vom Weg ins Dorf erstreckte sich, so weit man blicken konnte, das Weingelege. Der Wein wuchs ebenerdig bis an den Straßenrand. Es gab auch einen Baum, der einen baumlangen Schatten warf. Gleich da, wo dieser aufhörte, saß oder lag etwas in den Furchen des Weingeleges, etwas mit langen Ohren. Ich wußte nicht, ob man damit vernünftig reden konnte.Irgendwann traute ich mich nicht mehr an dem Etwas mit den langen Ohren vorbei, das da tagein tagaus in den Furchen neben dem Weg lag. Es war mir nicht länger möglich, ins Dorf zu gehen.

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Ich weiß nicht, ob ich es früher bereits einmal erwähnt habe, aber in unserer Freizeit arbeiteten wir daran, uns an die Nebenwirkungen der Medikamente zu gewöhnen, die wir hauptberuflich einnahmen.

 


 

Aus der Literatur:

"Der letzte Bus ist bereits abgefahren und der nächste wird erst in gut zehn Stunden kommen. A. beschließt, ein weißes Spannbettlaken zu kaufen."

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 Zur Vereidigung der Ameisenkönigin brauchte er einen neuen Kopf. 

 


 

Sie hatten damals kein Geld für Gedanken und gingen in den Keller, um mit den dunklen Händen im Schatten zu spielen.  

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Auf einem Sharepic, »Handelsblatt«,

lasen wir: »460 Milliarden US-Dollar. So hoch ist das Gesamtvermögen der zehn reichsten Frauen der Welt« und erwarteten im Folgenden irgendwas in Richtung »Reiche werden reicher«. Doch falsch gedacht!

Schon in der Caption erfuhren wir, worum es Dir eigentlich ging: »Immer noch verdienen Frauen etwa 18 Prozent weniger als Männer.« Wir glauben ja, es gibt bessere Versinnbildlichungen für den Gender-Pay-Gap als die reichsten Menschen der Welt, aber hey, stay woke!

Schickt Dir reichlich Grüße: Titanic

 Oh no, Kölner Brautpaar!

170 Fotos hat der von Dir engagierte Fotograf auf Deiner Hochzeit geschossen, und dann haben gerade die allerwichtigsten gefehlt – die mit den Luftballons drauf, die Gruppenfotos und noch ein paar andere. Statt dem Idioten nun seinen USB-Stick samt der gespeicherten Fotos zu zerstampfen, einfach die Rechnung nicht zu bezahlen oder anonyme Beschimpfungen gegen diesen Stümper ins Internet zu klopfen, wie es erwachsene Menschen tun würden, zogst Du, so entnehmen wir der Kölner Lokalpresse, vor Gericht. Die Forderung: mindestens 2000 Euro Schmerzensgeld. Der Grund: »Enttäuschung und Trauer«.

Und was, Kölner Brautpaar, machten die Rohlinge vom Amtsgericht Köln? Wiesen Deine Klage ab. Denn »geringfügige Beeinträchtigungen des seelischen Wohlempfindens« lösten »keinen Schmerzensgeldanspruch« aus.

Unfassbar! Was hast Du da empfunden? Noch mehr Enttäuschung? Noch tiefere Trauer? Fein, dann weißt Du ja, welche Schweine Du als Nächstes verklagst. Und sei nicht enttäuscht und traurig, wenn Du nun durch ganz viele Instanzen oder sogar bis zum Jüngsten Gericht gehen musst. Denn zwei Dinge sind für eine lange und glückliche Ehe schließlich ganz wichtig: 1. gemeinsame Projekte und 2. gemeinsame Hassobjekte.

Tipp von Deiner alten Junggesellin Titanic

 Gruselig, »FAZ«!

Man sagt ja, dass Print tot sei. Du scheinst das zwar zu bestätigen, aber zu Deinem Vorteil zu nutzen, um, glaubt man Deiner Schlagzeile »Schäuble nennt weitere Details zur CDU-Spendenaffäre«, brisante Informationen direkt aus der Gruft zu erhalten! Zu so viel journalistischer Einsatzbereitschaft gratuliert todernst

Deine Titanic

 Aber, aber, Michael Douglas!

Für Ihre Titelrolle in einer Serie über Benjamin Franklin hätten Sie zuerst »jede Menge Make-up- und Prothesen-Tests gemacht«, wie Sie der FAZ erzählten, »mit Doppelkinn, dickem Bauch und allem Drum und Dran«. Allerdings habe Ihnen das zu lange gedauert und auch die Vorstellung nicht behagt, acht Folgen unter der Maske versteckt zu sein: »Also haben wir entschieden, dass es auch ohne Makeup geht und ich die Rolle schlicht mit Schauspielerei ausfülle.« Aber, Douglas, warum sind Sie denn bei Ihren früheren Engagements nie auf die Idee gekommen?

Fragen

Ihre Cineast/innen von Titanic

 Grüß Gott, Jan-Christian Dreesen!

Als Vorstandsvorsitzender vom FC Bayern München fanden Sie nach dem Ausscheiden aus der Champions League gegen Real Madrid die richtigen Worte: »Das ist das, was die FC-Bayern-Familie auszeichnet – dass wir nach so bitteren Niederlagen stärker als zuvor zurückkommen. Das ist das, was wir als unseren Mia-san-mia-Reflex bezeichnen.«

Wir sind, Dreesen, medizinisch und anatomisch nicht so firm. Aber dieser »Mia-san-mia-Reflex« – ist das jener, der 2017 dafür sorgte, dass Sie sich bei einem Jagdunfall den eigenen Zeigefinger weggeballert haben? Klick-peng!

Mia san neugierig: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Energievampir

Wie groß doch der Unterschied zwischen dem Leben in der Stadt und dem auf dem Land ist, fiel mir wieder auf, als ich mit meiner Tante vom Hof telefonierte und wir uns über unsere Erschöpfung austauschten: Ich erklärte mir meine große Müdigkeit damit, dass ich den Tag zuvor in der Therapie eine neue Erkenntnis gewonnen hatte, gegen die ich mich aber noch sperre. Das verbrauche natürlich schon viel Energie, außerdem wolle sich mein Gehirn so wenig mit der neuen Erkenntnis beschäftigen, dass es lieber in die Schläfrigkeit flüchte. Sie wiederum begründete ihre Mattheit mit den Worten: »Ich glaube, mich hat was gebissen, das müde macht.«

Laura Brinkmann

 Verrücktes Kapitalismus-Experiment

Was würde wohl passieren, müssten alle Soldaten ihre Munition selbst bezahlen?

Katharina Greve

 Sicher ist sicher

Geschäftemachen über das Portal Kleinanzeigen ist eine sehr geheime Sache. Natürlich mailt man nur mit Spezialadresse, unter Pseudonym, am besten ohne Anrede und Gruß, denn das lässt zu viele Rückschlüsse zu. Ich bin nun dazu übergegangen, für den Transport der Ware das Nummernschild des Autos zu überkleben, außerdem trage ich eine venezianische Halbmaske und einen schwarzen Umhang, den ich nach der Übergabe verbrenne.

Miriam Wurster

 Vorschlag

Beinpresse als anderer Ausdruck für Fußballzeitschriften.

Karl Franz

 Für Ethnologen

Gibt's so was wie Brautstraußfangen auch bei Begräbnissen?

Wolfgang Beck

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.06.2024 Berlin, Galerie Artlab Rudi Hurzlmeier und Martin Sonneborn
05.06.2024 Schwerin, Club Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
06.06.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
08.06.2024 Berlin, Bücherfest auf dem Bebelplatz Ella Carina Werner