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Verschollenes Ölgemälde (um 1980) - 1 -

 


 

"Wir haben das Radiergummi von J. S. Bach." 

 


 

Zahlreiche kleine kastenartige Holzhütten füllten einen großen Platz, der ohne sie völlig leer gewesen wäre.  

 


 

„Mein Gott, wie kann ein Mensch nur versuchen, sich seinen Schlafanzug in die Ohren zu stopfen!“ 

  


 

 

 

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Vielleicht war es ein böses Omen gewesen, daß an diesem Morgen (oder einem der vergangenen Nachmittage) auffallend zwergwüchsige Menschen auf entsprechenden Zweirädern durch die Straße gefahren waren. 


 

Außer mir konnte ich weit und breit keinen Menschen sehen, und sogar von mir selbst sah ich nur wenig.

 

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Mutter! Hier sitzt auch einer! 


Meine Schuhe  

Aus dem Hotel war über Nacht so etwas wie eine ganz elende Kunstgalerie geworden. Es gab nur noch eine einzige Etage, und nach den Fenstern zu urteilen, mußte es sich dabei um Souterrain oder Keller handeln. An allen Wänden hingen die schrecklichsten Bilder und Gegenstände. Und als wäre es nicht schon schlimm genug gewesen, daß ich auf einem alten Campingliegestuhl erwacht war anstatt in dem ein paar Stunden zuvor aufgesuchten Bett, konnte ich obendrein nirgendwo meine Schuhe finden. Ohne meine Schuhe wußte ich nicht, wer und wo ich war. Ich spürte, daß meine Jacke die Antworten auf diese Fragen kannte, aber ohne meine Schuhe verstand ich meine Jacke nicht.  „Nein, ich weiß auch nicht, wo Ihre Schuhe sind“, sagte die Frau im Büro ohne jedes Bedauern. „Sie müssen besser auf Ihre Sachen aufpassen.“  „Aber es ist doch nicht meine Schuld, wenn sich hier plötzlich alles total verändert!“ rief ich anklagend. Davon wollte die Frau nichts hören. Sie behauptete: „Hier hat sich nichts verändert.“  „Wenn das so ist“, erwiderte ich, „würde ich jetzt gern frühstücken.“  – „Frühstücken? Was glauben Sie denn, wo Sie sind? Mich würde doch wirklich einmal interessieren, ob wir hier auf einem Schiff sind!“  Von ihr war, wie ich einsah, keine Hilfe zu erwarten. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, lief ich aus dem Büro. Dabei rannte ich beinahe die Schwester des Hubschrauberpiloten über den Haufen. Sie hatte mich gesucht, weil sie mir mitteilen wollte, daß ihr Bruder die Gegend weiträumig zu überfliegen gedachte, um meine Schuhe aus der Luft zu suchen. „Nacht für Nacht, bis er sie findet“, versicherte sie mir. Sie zeigte mir sogar, wo die Küche war und wie man frühstückte. Voller Dankbarkeit küßte ich ihre Hände. Während ich dann beim Essen und Trinken all die über Nacht eingetretenen Veränderungen und ganz besonders den Verlust meiner Schuhe beklagte, sprach die Tochter des Hubschrauberpiloten von ihren Nöten. Zögernd gestand sie mir, Gegenstand der furchtbaren Zuneigung eines nichtmenschlichen Wesens zu sein, das zuerst wie ein haarloser, mit einer Art Nachthemd bekleideter Hund oder Storch ausgesehen, später aber das Äußere eines sehr schlichten Mannes angenommen habe. Aus Schwäche habe sie sich dazu hinreißen lassen, viel zu entgegenkommend zu sein, so daß jenes Wesen nun Anspruch darauf erhebe, von ihr geliebt zu werden. Dabei scheine es unberechenbar und zu drastischen Taten in der Lage zu sein. Weil mir nichts Tröstliches zu dem Thema einfiel, frühstückte ich schweigend weiter. Die Schwester des Hubschrauberpiloten schwieg ebenfalls. Schließlich verließ sie mit einem stillen Gruß die Küche. Seitdem ertönt allnächtlich um vier Uhr eine Sirene, und anschließend ist eine Stunde lang zu hören, wie ein Hubschrauber über der Gegend kreist. Ich habe mit schwarzer Schuhcreme an die Wand geschrieben: „Die Nacht ist schön.“    

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Veränderungen  

In einem altehrwürdigen Gebäude, möglicherweise dem Rathaus der Stadt, stellte man mich einem Vertreter der regionalen Kulturbehörde vor. Er sollte mich zum Ort meines Vortrags bringen. Den Namen des Herrn konnte ich wegen meiner Schwerhörigkeit leider nicht verstehen, deshalb will ich ihn im folgenden mit Holzberg angeben. Nachdem wir ein paar Worte gewechselt hatten, machten wir uns auf den Weg. Überraschenderweise sollte mit einem Linienbus zu der Industriehalle am Stadtrand gefahren werden, wo ich den Vortrag halten sollte. Aus Höflichkeit übte ich keine Kritik daran. Alles, was ich sagte, war: „Keine Sorge, mich interessiert nur noch das Unausdenkliche."  Ich nahm im vorderen Teil des Busses Platz, während Holzberg die Fahrausweise besorgte. Er hielt in jeder Hand einen zigarettenschachtelgroßen schwarzen Gegenstand und fuchtelte damit vor dem Gesicht des Fahrers herum, bis der Vorgang abgeschlossen war. Weil sich der Bus inzwischen stark mit Passagieren gefüllt hatte, konnte Holzberg nicht bis zu mir vordringen. Neben mir saß eine etwa siebzigjährige weißhaarige Dame, die mich fragend ansah. Was lag näher, als ihr von meiner beruflichen Tätigkeit und deren Bedeutung zu erzählen! Auch von Luft und Wasser sprach ich. Sie schwieg dazu, doch ihr Blick wurde immer fragender. Bemüht, ihr alles möglichst laienverständlich nahezubringen, konzentrierte ich mich volkommen auf meine Rede. Erst nach einer ganzen Weile fiel mir die Frau wieder ein. Ich wollte an ihrem Gesichtsausdruck ablesen, ob sie mir folgen konnte, doch ein gleichgültig aussehender, dicker Mann saß jetzt auf ihrem Platz. Holzberg konnte ich ebenfalls nicht mehr entdecken. Der Bus hatte angehalten, und ich nahm an, mein Begleiter sei von den Aussteigenden mitgerissen worden, ohne mir ein Zeichen geben zu können. Um ihn wiederzufinden, begab ich mich selbst ins Freie. Draußen bot sich mir ein chaotischer Anblick. Es gab keine festen Straßen für den Verkehr, sondern nur schlammige Feldwege. Auf einer leichten Anhöhe hatte sich ein anderer Bus in bedenklicher Schieflage festgefahren. Etwas weiter unten steckte rechterhand ein weiterer manövrierunfähig im Schlamm. Trotzdem drängten sich alle, die soeben ausgestiegen waren, vor den beiden Bussen und wollten unbedingt hinein. Auch Holzberg befand sich unter ihnen. Bei dieser Gelegenheit sah ich ihn zum letzten Mal. Als einziger kehrte kehrte ich in den fahrbereiten, jetzt leeren Bus zurück. Der Fahrer war damit beschäftigt, ein Protokoll für künftige Generationen zu schreiben. Mir ein Beispiel daran nehmend, zog ich mein Tagebuch hervor. Durchs Fenster neben mir sah ich beiläufig, wie die beiden anderen Busse plötzlich himmelwärts schwebten und verschwanden. Aus dem Kopf des Fahrers vor mir wuchsen Spalierrosen. Etwas hatte sich verändert, vielleicht die Zusammensetzung der Luft oder des Lichts. 

 

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Zur Herzerwärmung in unterkühlter Weihnachtszeit

 


 

Das Eintreten der Rückhalt-Progression

Schon oft ist an allen möglichen Stellen von gewissen Schwierigkeiten berichtet worden, hier aber soll es nicht lediglich um Schwierigkeiten gehen, sondern vielmehr um das Eintreten der Rückhalt-Progression. Bei der Gelegenheit, die hier zur Debatte steht, erfolgte es ausgerechnet in dem Augenblick, als wir versuchten, die Landschaft mit ihrem Reiz einzufangen. Wir wollten soeben die Augen öffnen und die Schönheiten in uns aufnehmen. Die dazugehörigen Hemmungen hatten wir schon überwunden, uns gegeneinander gestellt und durch Kordel gegen Umfallen gesichert. Einer von uns hatte kurz zuvor gesagt: "Nun setzen wir uns erst einmal ruhig hin und schauen in die Landschaft." Nicht zuletzt deshalb waren wir im Begriff, optisch Besitz von der Umgebung zu ergreifen. Kontemplativ wollten wir Fläche gegen Fläche setzen, eingedenk der Tatsache, daß es die Linie als solche nicht gibt. Unsere Forderungen an die Wirklichkeit hatten wir zurückgestellt. Fast war es wie die Vorstufe zu einem religiösen Geländespiel.

Und genau in diesem Moment trat die Rückhalt-Progression ein. Rückblickend muß man sich wundern, über welche Geschicklichkeit im Anschleichen sie verfügte! In nie aufhörender Virulenz schwamm sie gleichsam durch den Äther an uns heran, tauchte durch unsere gespreizten Beine und fiel lautlos über uns her. Mit der linken Hand erfaßte sie unsere Ellbogen und drückte die Arme aufwärts, dann drehte sie die Arme nach unten. Um einem Gewürgtwerden zu entgehen, wollten wir uns herauswinden, doch sie drehte den Arm dabei weiter. Mit allen Mitteln faßte sie uns von hinten, um die Umklammerung von vorn anzuwenden. Eine Hand bekamen wir ins Kreuz, und zwar jeder von uns, gleichzeitig drückte die andere Hand gegen Kinn und Nase. Durch Kopfgriff in Rückenlage machte uns die Rückhalt-Progression vollends zu wehrlosen Trotteln. Die Wirkung war überaus verheerend, so daß wir nicht mehr wußten, was wir tun sollten. Wir hatten keine Hilfsmittel, einen Wald gab es so wenig wie ein Gelände mit Buschwerk oder Gräben zum Verstecken. Auch die Linie als solche gab es, wie weiter oben erwähnt, nicht. Man hätte die gesamte Landschaft einer Heilbehandlung unterziehen müssen, doch der Abtransport des Geländes ins Krankenhaus war nicht möglich.


 

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Die Filmleute interessierten sich für meinen Kleiderschrank, den ich ihnen dann im Freien als Naturphänomen vorführte. Ich öffnete die Türen, zog Schubfächer heraus und klappte auch irgendetwas schräg auf. Nicht das Geringste deutete darauf hin, daß die Kleidungsstücke in diesem Schrank dazu neigten, sich zu verdoppeln. Deshalb wurde die Arbeit abgebrochen, und wir beschlossen, etwas ganz anderes zu filmen. Nachdem die Ausrüstung wieder eingepackt war, machten wir uns zu Fuß auf, um in der Nähe einen neuen Drehort zu suchen. "Vielleicht gibt es hier irgendwo etwas Interessantes", meinte der Regisseur.
Unterwegs passierten wir ein eingezäuntes, von hohen alten Bäumen bestandenes Grundstück, das ich nicht kannte. Das solide Gartentor zwischen den gemauerten Pfosten war halb geöffnet. Weil ich von allen in unserer Gruppe am dichtesten daran vorbeiging, sah ich neugierig hinein. Mein Blick traf auf eine Gestalt, die hinter dem linken Torpfosten gestanden hatte und jetzt hervorkam. Ich wollte aufschreien, erstarrte jedoch im selben Moment vor Schreck. Ein großer, pelziger Affe stand aufgerichtet vor uns, halslos, mit grimmigem Maul und schwarz umrandeten Augen. Wir wichen zurück. Keiner von uns wußte, was zu tun war, Todesangst erfüllte alle. Im Nu erhob sich die Bestie in die Luft, so daß sie wie eine monströse Eule oder Fledermaus drohend über uns schwebte. Dann stürzte sie auf den Kameramann herab – nein, nichts dergleichen geschah, es ist alles völlig frei erfunden. Als ob sich irgendjemand für meinen Kleiderschrank interessierte!

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Themenabend: Keine  

1. Ich war wesentlich älter geworden als erwartet, und nun hatte ich keine Hosen mehr. Zudem hatten Insekten aus der Hölle meine Pullover zerfressen.  

2. Er sah Regulatoren, wo gar keine hingen.  

3. Offiziell hielten keine Züge mehr an diesem Bahnhof. Es konnte allerdings sein, daß inoffiziell doch welche hielten. 

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Lieber Jörg Metes (5.1.1959–16.6.2024),

Lieber Jörg Metes (5.1.1959–16.6.2024),

Du warst der jüngste TITANIC-Chefredakteur aller Zeiten. Du warst der Einzige, der jemals eine klare Vorstellung davon hatte, wie das ideale Heft aussehen musste, und hast immer sehr darunter gelitten, dass sich Deine Utopie nur unzureichend umsetzen ließ. Aus Mangel an Zeit und an Mitarbeiter/innen, die bereit waren, sich Nächte um die Ohren zu schlagen, nur um die perfekte Titelunterzeile oder das richtige Satzzeichen am Ende des Beitrags auf Seite 34 zu finden.

Legendär der Beginn Deiner satirischen Tätigkeit, als Du Dich keineswegs über einen Abdruck Deiner Einsendung freutest, sondern Robert Gernhardt und Bernd Eilert dafür beschimpftest, dass sie minimale Änderungen an Deinem Text vorgenommen hatten. Das wurde als Bewerbungsschreiben zur Kenntnis genommen, und Du warst eingestellt. Unter Deiner Regentschaft begann die Blütezeit des Fotoromans, Manfred Deix, Walter Moers und Michael Sowa wurden ins Blatt gehievt, und manch einer erinnert sich noch mit Tränen in den Augen daran, wie er mal mit Dir eine Rudi-Carrell-Puppe vor dem iranischen Konsulat verbrannt hat.

Nach TITANIC hast Du viele, die ihr Glück weder fassen konnten noch verdient hatten, mit Spitzenwitzen versorgt und dem ersten deutschen Late-Night-Gastgeber Thomas Gottschalk humortechnisch auf die Sprünge geholfen. Und dass River Café, eine deutsche Talkshow, die live aus New York kam, nur drei Folgen erlebte, lag bestimmt nicht an Deinen Texten. Auf Spiegel online hieltest Du als ratloser Auslandskorrespondent E. Bewarzer Dein Kinn in die Kamera, und gemeinsam mit Tex Rubinowitz hast Du das Genre des Listenbuches vielleicht sogar erfunden, auf jeden Fall aber end- und mustergültig definiert, und zwar unter dem Titel: »Die sexuellen Phantasien der Kohlmeisen«. Und diese eine Geschichte, wo ein Psychiater in ein Möbelhaus geht, um eine neue Couch zu kaufen, und der Verkäufer probeliegen muss, wo stand die noch mal? Ach, in der TITANIC? Sollte eigentlich in jedem Lesebuch zu finden sein!

Uns ist natürlich bewusst, dass Du auch diesen Brief, wie so viele andere, lieber selber geschrieben und redigiert hättest – aber umständehalber mussten wir das diesmal leider selbst übernehmen.

In Liebe, Deine Titanic

 Hi, Daniel Bayen!

Sie sind sehr jung und waren mit Ihrer Firma für Vintage-Klamotten namens Strike vorübergehend sehr erfolgreich. Die ist jetzt pleite, machte aber zeitweise 2,9 Millionen Euro Umsatz. Der Bedarf war so groß, dass Correctiv-Recherchen zufolge sogar massenhaft Neuware zwischen die Secondhand-Bekleidung gemischt wurde. Auch Sie räumten demnach ein, gefälschte Ware geordert zu haben. Allerdings, so behaupten Sie, nur, um Ihren »Mitarbeitern zu zeigen, wie man gefälschte Ware identifiziert und aussortiert«.

Aber Bayen, Ihre Expertise besteht doch darin, neue Sachen auf alt zu trimmen. Also versuchen Sie bitte nicht, uns solche uralten Tricks zu verkaufen!

Recycelt Witze immer nach allen Regeln der Kunst: Titanic

 Diese Steilvorlage, Kristina Dunz (»Redaktionsnetzwerk Deutschland«),

wollten Sie nicht liegenlassen. Die Fußballnation hatte sich gerade mit der EM-Viertelfinalniederlage gegen Spanien angefreundet, der verlorene Titel schien durch kollektive Berauschtheit an der eigenen vermeintlich weltoffenen Gastgeberleistung sowie durch die Aussicht auf vier Jahre passiv-aggressives Gemecker über die selbstverständlich indiskutable Schiedsrichterleistung (»Klarer Handelfmeter!«) mehr als wiedergutgemacht, da wussten Sie einen draufzusetzen. Denn wie es Trainer Julian Nagelsmann verstanden habe, »eine sowohl fußballerisch als auch mental starke National-Elf zu bilden«, die »zupackt und verbindet«, hinter der sich »Menschen versammeln« können und der auch »ausländische Fans Respekt zollen«, und zwar »auf Deutsch« – das traf genau die richtige Mischung aus von sich selbst berauschter Pseudobescheidenheit und nationaler Erlösungsfantasie, die eigentlich bei bundespräsidialen Gratulationsreden fällig wird, auf die wir dank des Ausscheidens der Mannschaft aber sonst hätten verzichten müssen.

Versammelt sich lieber vorm Tresen als hinter elf Deppen: Titanic

 Hello, Herzogin Kate!

Hello, Herzogin Kate!

Ihr erster öffentlicher Auftritt seit Bekanntmachung Ihrer Krebserkrankung wurde von der Yellow Press mit geistreichen Überschriften wie »It’s just Kate to see you again« oder »Kate to have you back« bedacht.

Und bei solchen Wortspielen darf unsereins natürlich nicht fehlen! Was halten Sie von »Das Kate uns am Arsch vorbei«, »Danach Kate kein Hahn« oder »Das interessiert uns einen feuchten Katericht«?

Wie immer genervt vom royalen Kateöse: Titanic

 An Deiner Nützlichkeit für unsere Knie, Gartenkniebank AZBestpro,

wollen wir gar nicht zweifeln, an Deiner Unbedenklichkeit für unsere Lungen allerdings schon eher.

Bleibt bei dieser Pointe fast die Luft weg: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Der kästnerlesende Bläser

Es gibt nichts Gutes
außer: Ich tut’ es.

Frank Jakubzik

 Der kästnerlesende Kniebeuger

Es gibt nichts Gutes
Außer man Glutes.

Sebastian Maschuw

 Unübliche Gentrifizierung

Zu Beginn war ich sehr irritiert, als mich der Vermieter kurz vor meinem Auszug aufforderte, die Bohr- und Dübellöcher in den Wänden auf keinen Fall zu füllen bzw. zu schließen. Erst recht, als er mich zusätzlich darum bat, weitere Löcher zu bohren. Spätestens, als ein paar Tage darauf Handwerkerinnen begannen, kiloweise Holzschnitzel und Tannenzapfen auf meinen Böden zu verteilen, wurde mir jedoch klar: Aus meiner Wohnung wird ein Insektenhotel!

Ronnie Zumbühl

 Krasse Segregation

Wer bestimmten Gruppen zugehört, wird auf dem Wohnungsmarkt strukturell diskriminiert. Viele Alleinstehende suchen händeringend nach einer Drei- oder Vierzimmerwohnung, müssen aber feststellen: Für sie ist dieses Land ein gnadenloser Apartmentstaat, vor allem in den Großstädten!

Mark-Stefan Tietze

 Räpresentation

Als Legastheniker fühle ich mich immer etwas minderwertig und in der Gesellschaft nicht sehr gesehen. Deshalb habe ich mich gefreut, auf einem Spaziergang durch Darmstadt an einer Plakette mit der Aufschrift »Deutscher Legastheniker-Verband« vorbeizukommen. Nur um von meiner nichtlegasthenischen Begleitung aufgeklärt zu werden, dass es sich dabei um den »Deutschen Leichtathletik-Verband« handele und und umso teifer in mein Loch züruckzufalllen.

Björn Weirup

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster