Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

"In der ersten oder zweiten Nacht betrat auf einmal eine Frau meine Wohnung. Sie war völlig in Schals und Tücher eingewickelt, so daß kaum etwas von ihr zu sehen war. Als ich sie fragte, was sie in der Wohnung zu suchen hätte, zeigte sie mir ein provisorisches Nachtlager in der Diele, das mir bisher nicht aufgefallen war. 'Hier schlafe ich', sagte sie." "Hat sie ebenfalls in der Wohnung logiert?" "Ja. Anscheinend schon vor mir. Es hat mich nicht gestört." "Kam sie jede Nacht?" "Nein, nur manchmal. Sie war zu müde zum Reden und wollte nur schlafen. Wenn ich morgens aufstand, war sie schon fort."

 


 

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 

Als der alte Mond hilflos im Graben lag und obendrein mit einem Spielzeugbus beworfen wurde

 


 

Klarstellung

Um Mißverständnissen sowie sich daraus eventuell ergebenden falschen Erwartungen gleich zu Beginn entgegenzutreten, sei hiermit Folgendes klargestellt: 

Dies ist kein Text über eine Frau, die unter dem Dach des Mehrfamilienhaus, in dem sie zur Miete wohnt, zwecks Aufbewahrung diverser nicht mehr in ihre Wohnung passender Gegenstände wie Aktenordner, Bücher, Koffer etc. eine Kammer anmietet und später feststellt, daß anscheinend jemand diesen Raum nutzt, um darin seltsame Bilder zu malen. Ebenso wenig geht es hier um eine Person, die geburthaft aus dem zugemauerten Hauptbahnhof hervorgegangen ist und, weil sie eine Unterkunft braucht, zum Kaufhaus Gleisen geschickt wird, weil es dort hinter der Herrenoberbekleidungs-Abteilung im zweiten oder dritten Obergeschoss eine geheime Wohnung für geburthaft aus dem zugemauerten Hauptbahnhof hervorgegangene Personen gibt.

Nichts von alledem!

 

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Eilige Abreise (1977)

Veränderungen  (2. Teil)

Der Bus hatte angehalten, und ich nahm an, mein Begleiter sei von den Aussteigenden mitgerissen worden, ohne mir ein Zeichen geben zu können. Um ihn wiederzufinden, begab ich mich selbst ins Freie. Draußen bot sich mir ein chaotischer Anblick. Es gab keine festen Straßen für den Verkehr, sondern nur schlammige Feldwege. Auf einer leichten Anhöhe hatte sich ein anderer Bus in bedenklicher Schieflage festgefahren. Etwas weiter unten steckte rechterhand ein weiterer manövrierunfähig im Schlamm. Trotzdem drängten sich alle, die soeben ausgestiegen waren, vor den beiden Bussen und wollten unbedingt hinein. Auch Holzberg befand sich unter ihnen. Bei dieser Gelegenheit sah ich ihn zum letzten Mal. Als einziger kehrte kehrte ich in den fahrbereiten, jetzt leeren Bus zurück. Der Fahrer war damit beschäftigt, ein Protokoll für künftige Generationen zu schreiben. Mir ein Beispiel daran nehmend, zog ich mein Tagebuch hervor. Durchs Fenster neben mir sah ich beiläufig, wie die beiden anderen Busse plötzlich himmelwärts schwebten und verschwanden. Aus dem Kopf des Fahrers vor mir wuchsen Spalierrosen. Etwas hatte sich verändert, vielleicht die Zusammensetzung der Luft oder des Lichts.

 

Lebendspielweise
(Aus lauter Auflösung eines Jazzmusikers verlaufen)

 

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Verschollenes Ölbild von ca. 1981 (1)

 


 

Veränderungen  (1. Teil)

In einem altehrwürdigen Gebäude, möglicherweise dem Rathaus der Stadt, stellte man mich einem Vertreter der regionalen Kulturbehörde vor. Er sollte mich zum Ort meines Vortrags bringen. Den Namen des Herrn konnte ich wegen meiner Schwerhörigkeit leider nicht verstehen, deshalb will ich ihn im folgenden mit Holzberg angeben. Nachdem wir ein paar Worte gewechselt hatten, machten wir uns auf den Weg. Überraschenderweise sollte mit einem Linienbus zu der Industriehalle am Stadtrand gefahren werden, wo ich den Vortrag halten sollte. Aus Höflichkeit übte ich keine Kritik daran. Alles, was ich sagte, war: "Keine Sorge, mich interessiert nur noch das Unausdenkliche."
Ich nahm im vorderen Teil des Busses Platz, während Holzberg die Fahrausweise besorgte. Er hielt in jeder Hand einen zigarettenschachtelgroßen schwarzen Gegenstand und wedelte damit vor dem Gesicht des Fahrers herum, bis der Vorgang abgeschlossen war. Weil sich der Bus inzwischen stark mit Passagieren gefüllt hatte, konnte Holzberg nicht bis zu mir vordringen. Neben mir saß eine etwa siebzigjährige weißhaarige Dame, die mich fragend ansah. Was lag näher, als ihr von meiner beruflichen Tätigkeit und deren Bedeutung zu erzählen! Auch von Luft und Wasser sprach ich. Sie schwieg dazu, doch ihr Blick wurde immer fragender. Bemüht, ihr alles möglichst laienverständlich nahezubringen, konzentrierte ich mich vollkommen auf meine Rede. Erst nach einer ganzen Weile fiel mir die Frau wieder ein. Ich wollte an ihrem Gesichtsausdruck ablesen, ob sie mir folgen konnte, doch ein gleichgültig aussehender, dicker Mann saß jetzt auf ihrem Platz. Holzberg konnte ich ebenfalls nicht mehr entdecken.

(Fortsetzung folgt)

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

Darauf, daß die "Kampfgemeinschaft Täglich Brot" ihr Domizil in dem alten Ziegelbau hatte, wies nichts hin. An der Tür gab es lediglich ein Namensschild neben der Klingel, und darauf stand Deplauma.
'Was soll ich jetzt tun?', dachte ich.
Da öffnete sich die Haustür. Zwei junge Männer, die fast identisch aussahen, trugen ein mit hellem Stoff bezogenes Dreisitzer-Sofa heraus. Derjenige, der mich als erster sah, fragte: "Wollen Sie zur Kampfgemeinschaft Täglich Brot?"
Augenblicklich schöpfte ich Mut und bejahte die Frage. "Gehen Sie nur hinein", sagte der junge Mann, "es ist die erste Tür links."
Ich bedankte mich. Sobald die beiden mit dem Sitzmöbel draußen waren, betrat ich den Hausflur. An der Tür, die mir genannt worden war, hing tatsächlich ein Messingschild, dessen Inschrift bestätigte, daß ich an der richtigen Adresse war. Ich klopfte an. Im Leben wie in der Literatur wurde dauernd an Türen geklopft.

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

Der Morgen war erfüllt von Schreien des Erwachens.

 


 

Am Tisch saß etwas, das weder Fisch noch Fleisch (auch keine tote Königin) war, und von dem daher keine natürliche Vorstellung existierte. Ich fragte mich, ob seine Daseinsformel auf eine lineare Abbildung hinaus wollte, und was ich damit anfangen könnte.  

 


 

"Eine Diskussion hat sich angesponnen." (WDR 3, 18.07.2022)  

 


 

Werbung: 

Auf der Zeit ankommen mit dem Endlosohr! 

 


 

 

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Oh no, Kölner Brautpaar!

170 Fotos hat der von Dir engagierte Fotograf auf Deiner Hochzeit geschossen, und dann haben gerade die allerwichtigsten gefehlt – die mit den Luftballons drauf, die Gruppenfotos und noch ein paar andere. Statt dem Idioten nun seinen USB-Stick samt der gespeicherten Fotos zu zerstampfen, einfach die Rechnung nicht zu bezahlen oder anonyme Beschimpfungen gegen diesen Stümper ins Internet zu klopfen, wie es erwachsene Menschen tun würden, zogst Du, so entnehmen wir der Kölner Lokalpresse, vor Gericht. Die Forderung: mindestens 2000 Euro Schmerzensgeld. Der Grund: »Enttäuschung und Trauer«.

Und was, Kölner Brautpaar, machten die Rohlinge vom Amtsgericht Köln? Wiesen Deine Klage ab. Denn »geringfügige Beeinträchtigungen des seelischen Wohlempfindens« lösten »keinen Schmerzensgeldanspruch« aus.

Unfassbar! Was hast Du da empfunden? Noch mehr Enttäuschung? Noch tiefere Trauer? Fein, dann weißt Du ja, welche Schweine Du als Nächstes verklagst. Und sei nicht enttäuscht und traurig, wenn Du nun durch ganz viele Instanzen oder sogar bis zum Jüngsten Gericht gehen musst. Denn zwei Dinge sind für eine lange und glückliche Ehe schließlich ganz wichtig: 1. gemeinsame Projekte und 2. gemeinsame Hassobjekte.

Tipp von Deiner alten Junggesellin Titanic

 So sieht’s aus, Kai Wegner (CDU)!

Über ein Jahr schon arbeiten Sie als Berlins Regierender Bürgermeister daran, in der deutschen Hauptstadt für Zucht und Ordnung zu sorgen. Längst könnten Magnetschwebebahnen und Flugtaxis über die eingezäunten (oder wie Ihre Verwaltung sie nennt: befriedeten) Parkanlagen der Metropole hinweggleiten – würden sich nicht irgendwelche grünen Bezirksbürgermeister/innen und Initiativen dem Fortschritt in den Weg stellten.

Jetzt weihen Sie den RBB in die Machtfantasien ein, die Sie in schwachen Momenten überkommen: »Ich würde mir manchmal wünschen, ich sage heute: ›Morgen passiert das.‹« Aber: »Aber: Dass wir demokratische Strukturen, Prozesse haben, wo einer nicht allein alles sofort entscheiden kann, ist, glaube ich, schon ganz gut.«

So und nicht anders, Wegner, klingt ein flammendes Plädoyer für die Demokratie aus dem Munde eines leidenschaftlichen Demokraten. Glauben wir. Vielleicht.

Ganz gute Grüße von Titanic

 Stark, Bürgerbewegung Finanzwende!

Dass CumEx-Chefermittlerin Anne Brorhilker ihren Job als Oberstaatsanwältin aufgibt und stattdessen bei Eurem zwar ehrenwerten, aber vergleichsweise machtlosen Verein anheuert, war, wie Ihr in Eurem Newsletter mitteiltet, auch für Euch eine »Riesenüberraschung«.

Irritiert hat uns allerdings die dortige Zusammenfassung Eurer Ziele: »Gemeinsam arbeiten wir für Finanzmärkte, die uns allen dienen. Gegen Finanzkriminalität und Ungeheuerlichkeiten wie CumEx. Und dafür, dass Überschuldete nicht mit ihren Problemen alleine gelassen werden, dass die Schufa ihre Marktmacht nicht ausnutzt und dass öffentliche Gelder weiter intransparent und klimaschädlich angelegt werden können.« Na, wenn Ihr Euch dafür einsetzt, finden wir Eure Machtlosigkeit gar nicht mehr so schlimm!

Arbeitet für und gegen alles und jeden: Titanic

 Reih Dich ein, Kollegin Yasmin Fahimi!

Reih Dich ein, Kollegin Yasmin Fahimi!

Als Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes hast Du zum Tag der Arbeit naturgemäß bessere Bedingungen für Beschäftigte gefordert und die Tarifflucht vieler Arbeitgeber/innen missbilligt.

Dass Du bei der zentralen DGB-Kundgebung in Hannover die historische Bedeutung der Gewerkschaften nicht gerade kleinreden würdest, war uns klar. Dass Du jedoch richtig pathetischen Unfug zum Besten gabst, indem Du zum Beispiel sagtest: »Tarifverträge machen Beschäftigte zu freien Menschen in der Arbeitswelt« – das verblüfft uns dann doch ein wenig.

Selbstverständlich sind Tarifverträge besser als keine Tarifverträge, aber machen sie frei? Sind es nicht eher Massenentlassungen und betriebsbedingte Kündigungen, die unfreie Beschäftigte in der Arbeitswelt zu freien Menschen machen? Und wäre es nicht Deine Pflicht als Gewerkschaftsvorsitzende, diese Freiheit durch Arbeitskämpfe und Tarifverträge so lange zu beschneiden, bis die Revolution die Werktätigen tatsächlich befreit?

Es lebe in der Zwischenzeit natürlich dennoch die Arbeitereinheitsfront, singt Dir Titanic

 Sie, Alexandra Popp,

warnen davor, weibliche Fußballprofis ähnlich zu verhätscheln wie die männlichen. Spielerinnen sollten Behördengänge alleine erledigen. Aber ist es nicht viel zu umständlich, wenn die jeden Pass erst mal selbst beantragen müssen?

Wort- und Ballspielgrüße von

Ihrer Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Frage an die bovine Orthopädie

Haben Buckelrinder überhaupt eine Chance, je die Haltungsform »Premium« zu erreichen?

Torsten Gaitzsch

 Ehe-Aus

Die hohe Scheidungsrate zeigt doch, dass so gut wie jeder Mensch hassenswert ist, wenn man ihn nur lange und gut genug kennt.

Dorthe Landschulz

 Sicher ist sicher

Geschäftemachen über das Portal Kleinanzeigen ist eine sehr geheime Sache. Natürlich mailt man nur mit Spezialadresse, unter Pseudonym, am besten ohne Anrede und Gruß, denn das lässt zu viele Rückschlüsse zu. Ich bin nun dazu übergegangen, für den Transport der Ware das Nummernschild des Autos zu überkleben, außerdem trage ich eine venezianische Halbmaske und einen schwarzen Umhang, den ich nach der Übergabe verbrenne.

Miriam Wurster

 Gute Aussichten

Für mich ist es ganz wichtig, auch im Alter neugierig zu bleiben. Darum habe ich mir ein neues Kissen für mein Fensterbrett geleistet.

Uwe Becker

 Should I stay or should I go?

Kurz vor meinem ersten Backpacker-Urlaub seit dreißig Jahren habe ich beim Befüllen des Kulturbeutels festgestellt, dass statt der fünfunddreißig Kondome, die ich als Teenager in Erwartung amouröser Begegnungen eingepackt und natürlich originalverschweißt wieder mit nach Hause gebracht hatte, nun Tablettenschachteln, Cremes, Salben, Pflästerchen, Nahrungsergänzungsmittel und massenhaft Tütchen mit Gel gegen saures Aufstoßen das Gros meines Waschtascheninhalts ausmachen. Mein Problem: Bei aller Ernüchterung ist die Gewissheit, dass ich dieses Mal jedes einzelne Teil aufreißen und hemmungslos zur Anwendung bringen werde, für mich schon wieder so aufregend, dass ich am liebsten zu Hause bleiben würde.

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
01.06.2024 Hamburg, Altonale-Festival Ella Carina Werner
03.06.2024 Berlin, Galerie Artlab Rudi Hurzlmeier und Martin Sonneborn
05.06.2024 Schwerin, Club Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
06.06.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner