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Sterben mit Humor – zwei heitere Nachrufe

Designer des WM-Pokals in die Jenseitsfalle getappt

Trauer in der Fußballgemeinde: Im Alter von 95 Jahren hat der Gestalter des FIFA-WM-Pokals, Silvio Gazzaniga, endlich im Finale des Lebens gesiegt. Auf dem Weg dorthin setzte sich der wackere Greis dieses Jahr in einem alle Kräfte raubenden Turnier gegen zahlreiche starke Konkurrenten durch, darunter zwei jugendliche Leukämiepatienten und ein Rudel Lemminge. Schon mehrfach hatte Gazzaniga Anlauf genommen, kam jedoch nach der einmal erworbenen Qualifikation selten über das Halbtotfinale hinaus und unterlag zuletzt in der Endrunde gegen einen pyromanen Tankstellenbesitzer. Nun endlich dribbelte sich der gelernte Bildhauer Gazzaniga ganz bis vors allerletzte Tor und schob im entscheidenden Moment des Abtretens den Fuß über die Linie. Unter gleißendem Licht und Konfetti wurde er sodann im Jenseits von einer Gruppe legendärer Fußballspieler umringt, die ihn herumreichten, in die Höhe hoben und auf die Glatze küßten. Silvio Gazzaniga galt als Künstler auf dem Platz – wir verneigen uns vor seiner Lebensleistung und posieren noch schnell für ein letztes Gruppenfoto.


Oleg Popow hat seine Ballonmütze genommen

Der lustige Clown Oleg Popow ist infolge einer Verkettung unglücklicher Umstände auf einer Bananenschale ins Jenseits hinübergerutscht: Er fuhr gerade auf einem winzigen Fahrrad zur Arbeit in den Zirkus, als ein Affe auf seinen Rücken sprang und Popow die Augen zuhielt. Derart blind steuerte dieser mit großem Bumm gegen einen Picknickkorb, überschlug sich und landete begleitet von einem Becken-Crash auf dem Rücken, wobei sein Becken crashte. Jaulend richtete Popow sich auf und hielt seine Hüfte, als ihm unversehens ein böser Clown von hinten einen riesigen Hammer auf Schädel sausen ließ, so daß beliebte Spaßmacher auf den Hosenboden plumpste. Die Mundwinkel heruntergezogen, holte Popow seine Minigeige aus der Hosentasche und spielte eine traurige Melodie. Mit Mühe und Not erhob der Meister der Mimik ein letztes Mal seine Augenbrauen, richtete die Spritzblume und stolperte beim Aufstehen über seine eigenen, riesig langen Schuhe mit dem Gesicht in eine Torte, an der er schließlich erstickte. Einem eilig heranbrausenden Kleinwagen entstiegen darauf fünfzehn Männer und brachten den Leichnam zum Friedhof, wo die ungünstig abgespreizten Gliedmaßen des Verblichenen die Grablegung um Stunden verzögerten. Oleg Popows letztes Hemd hatte viele große Taschen mit u.a. Äpfeln, Werkzeug und Tauben darin. Wir ziehen unseren klitzekleinen Hut.

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Grüß Gott, Businesspäpstin Diana zur Löwen!

Du verkaufst seit Neuestem einen »Anxiety Ring«, dessen »bewegliche Perlen« beim Stressabbau helfen sollen. Mal abgesehen davon, dass das einfach nur das hundertste Fummelspielzeug ist, kommen uns von ihren Nutzer/innen glorifizierte und zur Seelenerleichterung eingesetzte bewegliche Perlen an einer Kette verdächtig bekannt vor.

Ist für Dich natürlich super, denn auch wenn Du Deinen treuen Fans skrupellos das Geld aus der Tasche ziehst, in die Hölle kommst Du zumindest für diese Aktion sicher nicht.

Auch wenn dafür betet:

Deine Titanic

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg