"Mein Kampf" soll Schullektüre werden
Der Deutsche Lehrerverband spricht sich dafür aus, die kommentierte Ausgabe von Hitlers "Mein Kampf" im Politik- und Geschichtsunterricht einzusetzen. Damit solle die mystische Aura der Hetzschrift gebrochen und eine starke Aversion gegen das Buch und gegen Hitler erzeugt werden, begründete Verbandspräsident Josef Kraus den Vorschlag. "Wir haben langjährige Erfahrung aus dem Deutschunterricht, wie wir durch Zwangslektüre das Interesse der Schüler an einem Autor zügig und langfristig zerstören", sagte Kraus. "Ob Goethe, Fontane, Kafka oder Lenz, selbst beim betriebsnudeldicken Kehlmann – unseren begabtesten Kapazitäten gelingt es innerhalb weniger Stunden, auch den aufgeschlossensten Geistern jede Freude am Werk gründlich zu verderben." Sollte sich wider Erwarten doch ein Schüler für Hitlers Thesenpapier begeistern, rät Kraus zu Gelassenheit: "Die Auseinandersetzung mit dem Buch ist nicht gleichbedeutend mit einer unreflektierten Übernahme der Ideen." Lesen sei zuerst einmal immer gut und fördere wesentliche Bereiche des Denkens, z.B. die Einbildungskraft. "Selbst aus Schulabbrechern ist durch die Lust an der Lektüre obskurer Bücher noch etwas geworden, manch einer wurde sogar ebenfalls Autor, politischer Großdenker und Füh-, äh, Feuilletonist, ich spreche natürlich von Günter Grass!" so Kraus kraus. Sollte der Vorschlag des Lehrerverbands umgesetzt werden, kündigte AfD-Gesicht Björn Höcke bereits seine Rückkehr in den Schuldienst an.
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