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Leute von Paula Irmschler

Das Protokoll

Leute,

hier ein Whatsapp-Gespräch, das wirklich so stattgefunden hat und für die Generation sinnbildlich steht und auch für das, was sonst so passiert.

04.07.

Ruth: Hallo, Mira, na? :D

Mira: Gut.

Ruth: Mira, gestern auf der Party von Jonas, wo du nicht kommen konntest  *Augen verdreh* ist wirklich was krasses passiert …

Mira: Ja sorry nochmal, ich hatte einfach so Stress mit Madieu, du kennst ihn ja

Ruth: Hat er wenigstens angerufen???

Mira: Nee, immer noch nicht , hab die Schnauze voll, bin dann eingepennt über Stranger Things

Ruth: Fick dich wir wollten es zusammen gucken???

Mira: Ach komm …

Ruth: Nee auf dich ist einfach kein Verlass, hat Karo auch gesagt -.-

Mira: Boah komm mir bloß nicht mit Karo

Mira: Die hat bei mir verschissen seit der Sache mit der Klausur letztes Jahr

Ruth: Vergiss es

Mira: Jetzt, erzähl mal was ist auf der Party passiert?

Ruth: Kenny hat einen Geldschein gefunden

Mira: Wow voll die Breaking News :D

Ruth: Nee aber er war speziell

Mira: Naja ich mein Kenny hat eh immer Glück weißt du noch damals als er mit Jonas zusammen gekommen ist? Alle standen auf ihn (du ja auch ;) ) aber er hat ihn sich einfach mitgenommen

Mira: legendär meiner Meinung nach

Ruth: Musst du immer damit anfangen

Mira: Sorry xD

Ruth: Also der Geldschein

Mira: Du sorry muss weg, mein Mitbewohner macht wieder den mega Stress

Ruth: Wohnt der immer noch da????

Mira: Ja was soll ich machen

Ruth: Das mit dem Geldschein ist wichtig

Ruth: echt

Mira: Bis später

Ruth: politisch ...

05.07.

Ruth: Hallo?

Mira: Huhu

Ruth: Was ist denn nun?

Mira: Ja, er will endlich ausziehen

Ruth: Ok

Mira: Was heißt denn "Ok"??

Ruth: Na, was es eben heißt?

Mira: Bist du irgendwie sauer oder so?

Ruth: Nee passt schon

Mira: Also was war denn nun auf der Party?

Ruth: Boah es ist so krass ich muss dir das mal erzählen

1 verpasster Anruf von Ruth

Ruth: ???

Mira: Sorry, Klo

Ruth: Boah nie bist du erreichbar kein Bock mehr

06.07.

Mira: Ach komm

Mira: Ruthi?

07.07.

Mira: Bin so neugierig …

08.07.

1 verpasster Anruf von Mira

Mira: Weißte, so wichtig war es dann wohl doch nicht

Mira: Wenn dir die Freundschaft nix mehr bedeutet …

09.07.

Ruth: Mist, mein Handy wurde geklaut, sryyy

Mira: Schon ok

Mira: Und?

Ruth: Ja, also der Geldschein war wohl von Karo, sie hatte ihn aus der Sparkasse in Detmold Süd

Mira: Was ist denn daran so besonders???

Mira: Ruth?

Ruth: Malte war grad da, hat mir endlich mal mein Zeug zurück gegeben *eyes roll*

Ruth: Ja, der Geldschein war beschriftet

Mira: :o

1 verpasster Anruf von Ruth

Ruth: Boah, dann eben so: Also, da stand was drauf, unterschrieben von diesem BILD-Typ

Mira: Alter meine Mom :/

Ruth: Was???

Mira: Erzähl ich dir ein ander Mal

Mira: WAS FÜR EIN BILD-TYP?

Ruth: Dieser Reichelt

Mira: Kenn ich net

Ruth: Der hat da was auf den Geldschein geschrieben über Russland wegen der WM und mit seinem Namen unterschrieben

Mira: Man das ist so eine lame Geschichte

Ruth: Ja stimmt eigentlich

Ruth: xD

Mira: Madieu und ich sind übrigens wieder zusammen und wollen auswandern nach Spanien <3

Ruth: Wow naja musst du wissen

Mira: Weiß ich

Ruth: Na dann tschau

Kategorie: Meinung



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Die Frage, weshalb Joe Biden in seinem hohen Alter noch mal für das Präsidentenamt kandidiert, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, kommentieren Sie so: »Warum muss man eigentlich loslassen? Wenn man etwas gerne macht, wenn man für etwas lebt, dann macht man halt weiter, soweit man kann. Ich schreibe meine Bücher, weil es mir Spaß macht und weil ich nicht Golf spielen kann. Und irgendwie muss ich mich ja beschäftigen.«

Daran haben wir, Wickert, natürlich nicht gedacht, dass der sogenannte mächtigste Mann der Welt womöglich einfach keine Lust hat, aufzuhören, auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dass ihn das Regieren schlicht bockt und ihm obendrein ein Hobby fehlt. Ja, warum sollte man einem alten Mann diese kleine Freude nehmen wollen!

Greifen Sie hin und wieder doch lieber zum Golfschläger statt zum Mikrofon, rät Titanic

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg