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Leute ... von Paula Irmschler

Liebe

Leute,

hier ist die Kolumne der Liebe.

Mir persönlich taugen normale Kaffees, Eise und Tees schon lange nicht mehr. Ich bin innerlich tot, fertig, kaputt, mich holt nichts mehr ab, bin ausgebrannt, “Spiegel”-Abonnentin, “Postillon”-Likerin, Kolumnistin. Mir taugen also auch Läden mit ihren Angestellten nicht mehr, das Einkaufen nicht mehr, das Konsumieren nicht mehr, das Bezahlen nicht mehr, und wenn ich noch einmal die Zeche prelle, bin ich halt dran. Und wie ich den Kapitalismus finde, könnt ihr euch bestimmt auch denken. Er ist ganz und gar nicht knorke, und Ausbeutung stinkt nach Tränen.

Heute bin ich endlich mal mit Maske und Pfefferspray durch Neukölln “spaziert”, weil ich von einer DASMUSSMANSICHMALANSEHEN-Dokumentation angegeilt wurde. Ihr wisst, Neukölln, das ist das mit den Waffen, Drogen, Böllern, Männern und dem Film von Leander Haußmann, kurz: die Hölle. Doch Erleichterung machte sich breit. Das erste Mal nachdem ich auf einer Toilette war und dann nochmal als ich sah, dass den arabischen Araber-Clans aus Arabien, die mit Falafel, Shishas, Lycamobile-Karten, Brautkleidern und anderem Hass dealen (sie “verkaufen”), doch endlich mal etwas entgegengesetzt wird, und zwar Gefühle.

Tja, damit habt ihr nicht gerechnet, ihr frechen Heinis mit den Frisuren. Die neuen Läden mit den zart-tänzelnden Buchstaben, dem hellblauen Design, den französischen Pflanzen, dem Zettel-W-Lan, den Puppenstubengroßen Stühlen für je eine Arschbacke, dem gemeingefährlichen Hund und dem britischen Kunstkellner heißen “Eisliebe”, “Happiness”, “Glückscafé”, “Lieb dich selbst” und Co. Also, sie heißen nicht “Co.” – gemeint ist, es gibt noch mehr. In Zukunft kommen noch phantastischere Orte, wie “Du bist der schönste Mensch der Welt”, “Das wird schon wieder”, "Morgens einfach mal kalt duschen", "Positiv denken!", “Den Weihnachtsmann gibt es doch”, “Dein Vater hat dich immer geliebt” und das “Er wird sich ganz sicher bei dir melden und wenn nicht, hat er sein Handy verloren”-Café. Bezahlt wird dann überall mit einer richtig lieben Umarmung. Titanic ist da ja bereits Vorreiter. Wir werden hier alle seit jeher mit Liebe entlohnt. Also, zumindest ist das bei mir so… Ich bekomme immer einen ganz lieben… Moment mal? Hallo?

Kategorie: Meinung



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Grüß Gott, Businesspäpstin Diana zur Löwen!

Du verkaufst seit Neuestem einen »Anxiety Ring«, dessen »bewegliche Perlen« beim Stressabbau helfen sollen. Mal abgesehen davon, dass das einfach nur das hundertste Fummelspielzeug ist, kommen uns von ihren Nutzer/innen glorifizierte und zur Seelenerleichterung eingesetzte bewegliche Perlen an einer Kette verdächtig bekannt vor.

Ist für Dich natürlich super, denn auch wenn Du Deinen treuen Fans skrupellos das Geld aus der Tasche ziehst, in die Hölle kommst Du zumindest für diese Aktion sicher nicht.

Auch wenn dafür betet:

Deine Titanic

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Hey, »Dyn Sports«!

Bitte für zukünftige Moderationen unbedingt merken: Die Lage eines Basketballers, der nach einem Sturz »alle Viere von sich streckt«, ist alles Mögliche, aber bestimmt nicht »kafkaesk«. Sagst Du das bitte nie wieder?

Fleht Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg