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Eine Grußbotschaft von Bundespräsident a.D. Walter Scheel

Liebe deutsche Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Ich bin froh und dankbar, mich an dieser Stelle zu Wort melden zu dürfen. Nachdem die zwei letzten großen Exkanzler bzw. -präsidenten, Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker, in diesem Jahr endlich verstorben sind, müssen Sie, liebes Volk, nun mit mir als "eldritch stateman" vorlieb nehmen. Ich habe mich stets zurückgehalten, habe nicht jeden Monat bei Maischberger meine Weisheiten hinauskrakeelt – ich habe nämlich keine. Stattdessen vegetiere ich in einem Pflegeheim vor mich hin und komme höchstens in die Schlagzeilen, wenn ich mich aus Versehen in der Speisekammer eingeschlossen habe oder wieder mal über meinen Roomba gestolpert bin. Am Heiligabend sehe ich dann diesen Jungpastor aus der Ostzone im Fernseher und denke mit Wehmut an die gute alte Zeit zurück. Mann, war das scheiße! Früher haben sie noch bunte Revuesendungen gezeigt. Dieser eine Entertainer, der war gut: Walter Scheel! Unvergessen sein Welthit "Hoch auf dem gelben Wagen", den Text kann ich heute noch mitklatschen.

Der gelbe Wagen, er stand natürlich auch für die FDP. Ich selbst habe nie einen Scheel, äh: einen Hehl aus meiner FDP-Mitgliedschaft gemacht. Meinen Parteiausweis habe ich bestimmt noch irgendwo hier rumliegen. Die wenigsten wissen, daß ich sowohl Bundespräsident als auch Bundeskanzler gewesen bin. Als Willy Brandt – wir nannten ihn "Reichstagsbrandt" – wegen seiner Bobbycar-Affäre zurücktreten mußte, habe ich kurzerhand die Amtsgeschäfte übernommen. 1998 muß das gewesen sein. Ja, und dann trat bekanntermaßen dieser schreckliche Dicke aus Ludwigshafen aufs Parkett. Ach, wo steckt bloß mein Parteiausweis? Mildred, hast du meinen FDP-Ausweis gesehen? Mildred, müssen Sie wissen, ist mein ausgestopfter Braunbär. Ich habe ihn in den rumänischen Karpaten erlegt, und er hat mich immer gut beraten. Außer als ich mir diesen Staubsaugerroboter habe aufschwatzen lassen. Wie stellt man den ruhig? Manchmal habe ich den Verdacht, er belauscht meine Telefonate oder verlegt meine Ausweisdokumente. Meine Tochter soll sich bei Gelegenheit darum kümmern, die kennt sich damit aus. Sie ist sehr fortschrittlich in solchen Dingen, in anderen Dingen sogar etwas zu fortschrittlich für meinen Geschmack.

Nun aber wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben eine schöne Zeit auf der Bundesgartenschau! Entspannen Sie sich im Sinne der Entspannungspolitik, gönnen Sie sich ein feines Glas Elbling, und nicht vergessen: 2017 Willy wählen!

Herzlich, Ihr

Walter Scheel

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Grüß Gott, Businesspäpstin Diana zur Löwen!

Du verkaufst seit Neuestem einen »Anxiety Ring«, dessen »bewegliche Perlen« beim Stressabbau helfen sollen. Mal abgesehen davon, dass das einfach nur das hundertste Fummelspielzeug ist, kommen uns von ihren Nutzer/innen glorifizierte und zur Seelenerleichterung eingesetzte bewegliche Perlen an einer Kette verdächtig bekannt vor.

Ist für Dich natürlich super, denn auch wenn Du Deinen treuen Fans skrupellos das Geld aus der Tasche ziehst, in die Hölle kommst Du zumindest für diese Aktion sicher nicht.

Auch wenn dafür betet:

Deine Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg