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Das Ahnungslose Portrait (20)

Svenja Schulze – was wir* über Deutschlands unauffälligste Umweltministerin wissen

Svenja Schulze ist total nett. Sagen alle. Typisches Diddl-Kind. Sagen ihre Eltern. Nicht ohne Verbitterung. Denn so rebellierte die kleine Svenja gegen das zynische Elternhaus. Vater: Berufskiller. Mutter: Nonne. Da gibt es nur einen Ausweg: Herzchen, Küsschen, Diddl-Fieber. Befüllt ehrenamtlich Adventskalender für Blindenhunde, hilft ihnen über die Straße, wie diese wiederum Blinden über die Straße helfen. In einem Café an der Ecke trinken alle zusammen einen kleinen Espresso Macchiato, Svenja zahlt. Ein Bild für die Götter.

Mitte der 90er Ausbildung zur kaufmännischen Angestellten. Es war ihr Woodstock bzw. ihre Love-Parade bzw. ihr Holifestival Würzburg. Eine Zeit, in der sie sich austoben musste. Und bereuen? Tut sie keinen Moment davon. Nicht einmal den Vorfall mit dem Obdachlosen im Treppenhaus. Der einfach zur falschen Zeit am falschen Ort (Treppenhaus) war. Und heute eine Beinprothese tragen muss. Es steht Aussage gegen Aussage.

Sie ist ruhiger geworden, hat sich den Filz aus der Mähne gezogen. Mehr Nicken als Kopfschütteln, das ist die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit heute, wenn sie lacht, dabei in Zeitlupe den Kopf in den Nacken wirft und Post-its mit ALFs und kleinen Mäuschen auf Akten klebt. Bevor sie sie durch den Aktenvernichter jagt. Der mit Plüsch ummantelt ist.

In Svenja Schulzes Privathaus liegt die größte Flokati-Teppichsammlung der nördlichen Hemisphäre. Gemeinsam mit ihren "Stubentigern" Herzchen, Küsschen und Käsefüßchen tollt sie von einem zum nächsten, stellt sich vor, sie tanzt über Wolken und wälzt dabei wichtige politische Entscheidungen in ihrem Kopf hin und her.

Einmal hat sie als Forschungsministerin in NRW 2000 Brennelementekugeln des Forschungsreaktors Jülich verloren, weiß bis heute nicht, wo sie hingekommen sind. Aber das ist ein Problem für negative Menschen. Nicht ihres.

*Elias Hauck /Tim Wolff




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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

 Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!

»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«

Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?

Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg