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Aus Eugen Egners Püppchenstudio


 

Mensch, Reh und Geschenk (Propagandaversion)

Die Frage, ob der Mensch zuerst da war oder das Reh, kann und soll hier nicht beantwortet werden. Zudem muß wohl unentschieden bleiben, wer von beiden der Schlimmere ist. Zu groß sind die Gemeinsamkeiten, zu eng ist die Verbindung zwischen beiden. Gleichwohl gebietet es die wissenschaftliche Redlichkeit, genau hinzusehen und die Eigenarten von Mensch und Reh für kommende Generationen aufzuzeigen.
Beginnen wir mit dem Reh. Die Lebensweise des Rehs wird vor allem durch die Nahrung bedingt. Außer den Nutzpflanzen und dem Acker verzehrt das Reh fast alle Bäume und Sträucher, den Wald und das Gras. Dabei trägt es Verdauungswerkzeuge wie das Rind zur Schau und weist infolge seines schädlichen Verzehrs einen breit ovalen Körperumriß auf. Es kann die Größe eines Omnibusses erreichen. Oft fühlt es sich unbeobachtet, sein Kopf ist dann meist schnauzenartig vorgestreckt. Als Raubtier profitiert das Reh von seiner Gewandtheit im Schwimmen, seine Bewegungen auf dem Lande sind trotzdem nicht schwerfällig.
Und der Mensch? Was wäre über ihn zu sagen? Er ist kein echtes Wassertier, im Unterholz ist sein liebster Aufenthalt. Gemeinsam mit den Hühnern scharrt er dort, es ist ihm sein ein und alles. Wie das Reh benutzt er Schlamm und Lehm als Baumaterial für sein Nest. Da der Mensch als ein echtes Tier des Waldes etwa ein Drittel seines Lebens auf festem Boden zubringt, muß ihm das Baumleben Schutz bieten. Von Ast zu Ast führt sein Weg bis zur Grenze des ewigen Lebens. Wird er entdeckt, sucht er sein Heil im Wasser.
Der Mensch lebt wie das Reh, und beide wetteifern darin, möglichst großen Schaden anzurichten. Hier spielt das Zerfressen von allem und jedem eine entscheidende Rolle. Regelmäßige Untersuchungen in der Nähe von Tilsit haben ergeben: Die Gebisse von Reh und Mensch sind sehr ähnlich. Deshalb meidet der Mensch das Reh nicht, denn er ist entschlossen, gemeinsam mit letzterem die gesamte Welt, zuletzt auch einander und sich selbst, zugrundezurichten und restlos zu verzehren. In Verfolgung dieses sehr großen Ziels ist das Reh der unentbehrliche Gehilfe des Menschen, sein bester Freund selbst nach dem Tode. Fast noch wichtiger als alles vorgenannte ist dem Menschen aber richtiges Schenken mit Taktgefühl. Geschenke sollen nach seiner Vorstellung möglichst den geheimen Wünschen nahekommen, die heute bei vielen beliebt sind. Als Faustregel gilt: Kinder und Rehe vergessen durchschnittlich zehn von zwölf Wünschen, und bedrückende Geschenke sind sofort zu vernichten. Menschen und Rehe haben es mitunter schwer mit dem gegenseitigen Beschenken. Forscher wie Wissenschaftler in aller Welt sind sich inzwischen einig darin, daß Schenken nicht überfordern darf. Es sei, heißt es, eine schöne Regung, und als Mensch sollte man es nicht vermeiden. Doch müsse man sich fragen: Will ich überhaupt schenken? Nicht selten würde man doch lieber selbst Geschenke annehmen.

 



Anspruchsvoller Kalender als Geschenk

 




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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

 Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Während Ihrer Zeit im Aufsichtsrat bei Schalke 04 sollen Sie in der Halbzeitpause einmal wutentbrannt in die Kabine gestürmt sein und als Kommentar zur miserablen Mannschaftsleistung ein Trikot zerrissen haben. Dabei hätten Sie das Trikot viel eindrücklicher schänden können, als es bloß zu zerfetzen, Tönnies!

Sie hätten es, wie Sie es aus Ihrem Job kennen, pökeln, durch den verschmutzten Fleischwolf drehen und schließlich von unterbezahlten Hilfskräften in minderwertige Kunstdärme pressen lassen können.

Aber hinterher ist man immer schlauer, gell?

Dreht Sie gern durch den Satirewolf: Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

 Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Die Frage, weshalb Joe Biden in seinem hohen Alter noch mal für das Präsidentenamt kandidiert, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, kommentieren Sie so: »Warum muss man eigentlich loslassen? Wenn man etwas gerne macht, wenn man für etwas lebt, dann macht man halt weiter, soweit man kann. Ich schreibe meine Bücher, weil es mir Spaß macht und weil ich nicht Golf spielen kann. Und irgendwie muss ich mich ja beschäftigen.«

Daran haben wir, Wickert, natürlich nicht gedacht, dass der sogenannte mächtigste Mann der Welt womöglich einfach keine Lust hat, aufzuhören, auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dass ihn das Regieren schlicht bockt und ihm obendrein ein Hobby fehlt. Ja, warum sollte man einem alten Mann diese kleine Freude nehmen wollen!

Greifen Sie hin und wieder doch lieber zum Golfschläger statt zum Mikrofon, rät Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg