TITANIC Politische Bildung
So funktioniert das US-Wahlsystem
- Die Verfassung von 1787 sieht vor, daß es einen Präsidenten geben soll – also nicht zwei, drei oder sieben. Der Grund: Ein Weißes Haus ist einfach billiger als zwei, drei oder sieben Weiße Häuser. Eigentlich logisch!
- Die Amtszeit des Präsidenten beträgt vier Jahre, da vier Jahre gerade noch reichen, um jedem US-Bürger einmal die Hand zu schütteln (rein rechnerisch).
- Beim Wahlmodus wird es ziemlich kompliziert: Die Bürger geben ihre Stimme nicht direkt beim Präsidenten ab – was sollte der mit gut 230 Millionen Zetteln anfangen bzw. woher bekäme er so einen großen Briefkasten? –, sondern wählen insgesamt 583 sog. Wahlmänner, die die Stimmenauszählung gemeinsam gerade noch bewältigen können. Letztlich macht dann aber doch wieder irgendein Arsch aus Kentucky nach Feierabend die ganze Arbeit alleine.
- Die Wahlmänner sind den einzelnen Bundesstaaten zugeteilt; für sie gilt hinsichtlich der Stimmenauswertung das The-crazy-winner-takes-it-all-Prinzip, welches dem klassischen Sommerschlußverkauf (Summer's-over-Selling) bei Apple sorgsam entlehnt wurde: Zuerst wird in der Warteschlange knallhart gezeltet, was das Zeug hält; wer dann bei der Öffnung der Pforten und bei der anschließenden Erstürmung des Stores als erster bei den Ramschtrögen ist, darf den Präsidenten "anklicken".
- Aktiv wahlberechtigt ist jeder Staatsbürger der Vereinigten Staaten, der das 18. Lebensjahr bereits erfolgreich vollendet hat und mindestens ein Zitat einer Bibelsitcom seiner Wahl frei aufsagen kann, sowie Afroamerikaner mit Ariernachweis.
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