Inhalt der Printausgabe
August 2002
Einige Bankrotte später Ein Nachruf aufs liebe Geld (Seite 4 von 8) |
Resultat: Massenentlassungen, Kaufkraftschwund, Anti-Globalisierungskritikerfeinde machten mobil, elementare Formen der Vergesellschaftung zerbrachen, zufällige Akte sinnloser Gewalt, vom Arbeitsamt geschaffene Musikfernseh-Moderatorenjobs gegen Essensmarken, Seniorenprostitution als Rentenersatz ("Riesterpuff") und am dicken Ende nicht etwa "die Revolution", sondern bloß das, was wir heute haben: Nichts.
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Das Leben geht weiter: Hier ein bißchen Schwarzmarkt, da eine kleine Gefälligkeits-Reparaturarbeit im Bekanntenkreis (Mikrowellenherd, Atomkraftwerk, Stammzellen), alles blüht, gedeiht, zerfällt, einen richtigen Staat gibt's nicht mehr, statt dessen Bürgerinitiativen, Banden und Phantomkommandos, die sich gegenseitig helfen und abschlachten. Was gestern eine Schule war, ist heute ein Glücksspielschuppen, morgen Polizeirevier der reformislamischen Stadtteil-Bürgerwehr und übermorgen Botschaft von Litauen. Solange die Erde weiter durch den Äther eiert, können wir von Glück sagen. Manchmal fährt die U-Bahn, den Individualverkehr regelt die Russenmafia, jedenfalls hier in Berlin.
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