Inhalt der Printausgabe
August 2002
Einige Bankrotte später Ein Nachruf aufs liebe Geld (Seite 5 von 8) |
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Unsere drei Kämpfer aber wollen sich damit nicht abfinden. Ihre Schicksale sind Bilderbuchbeispiele der großen Enttäuschung: Celeste war Betriebswirtin, hat als Controllerin bei der Caritas kinderlose Minderleister mit der Entlassungs-Feuersense weggesäbelt, drei Start-Up-Firmen in den Ruin getrickst (singende Maustreiber aus Kunstharz, Anzeigenplatz auf Tampons und digitale Bettwanzen) und schmiert sich auch heute noch alle fünf Minuten Gesicht, Hals und Hände mit Bräunungscreme von Helena Rubinstein ein (Schwarzmarktgegenwert: drei frische Mädchenohren). Lukas war Tütensuppenfirmen-Erbe, Kunstsammler und Privatinvestor, trägt noch immer seinen Anstecker vom New York Stock Exchange und hielt sich zeitlebens klassenbewußt gerade: Als die andern Jungs am Elite-Internat im Sommer auf Interrail-Reisen Zugschilder von ICEs geklaut und sich übers Bett gehängt haben, ging er mit drahtlosem Schläger zum Kindertennis und hat als Herausgeber der Abizeitung "alles nur von Praktikanten machen lassen - bei mir hat keiner einen Vertrag". | |
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