Warnung vor Schulschließungen
Angesichts vermehrter psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie warnen Ärzte vor erneuten Schulschließungen im Herbst. "Wie sollen sich Heranwachsende später einmal in unserer Leistungsgesellschaft zurechtfinden können, wenn sie zuvor nicht hinreichend durch Ausgrenzung und Mobbing darauf vorbereitet wurden?" gab Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), zu bedenken. Versagens- und Prüfungsängste vor Matheklausuren und ein Felgaufschwung am Reck seien immer noch die besten Lehrmeister, seinen Platz im Leben zu finden. "Sie glauben gar nicht, welch heilsamen Lerneffekt so eine Klausur-Sechs im Deutsch-Grundkurs hat, um Gymnasiasten aus bildungsfernen Familien wieder zu erden", betonte Fischbach. Gerade für Schülerinnen und Schüler aus prekären Lebensverhältnissen hob der BVKJ-Präsident die Wichtigkeit hervor, Bildungseinrichtungen unter Berücksichtigung von Schutzmaßnahmen offen zu halten: "Angesichts der vielen fehlenden Schulsozialarbeitern wird die junge Generation im Laufe ihrer Schulzeit dadurch auf die Erkenntnis konditioniert, dass eh keiner da ist, der ihnen zu helfen bereit wäre. Und etwas besseres kann unserem klammen Sozialstaat doch gar nicht passieren."
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