Humorkritik | März 2007
März 2007

Neues?
Wem »Der Wixxer« im Jahre 2004 gefallen hat, der wird auch »Neues vom Wixxer« mögen. Und das ist nicht das Übelste, was man über einen Film sagen kann. Neues bietet das Sequel eigentlich nicht, aber das Rezept, eine Genreparodie mit möglichst vielen Gags und Gastauftritten anzureichern, bewährt sich wieder. Dabei darf keine komische Möglichkeit ausgelassen werden, denn eine Szene, die sich um Brechung und Pointierung nicht wenigstens bemüht, sollte in einem solchen Film, der sich an den mittlerweile klassischen Vorbildern von Zucker-Abrahams-Zucker-Croft (»Airplane«, »Top Secret«, »Naked Gun« etc.) orientiert, nicht vorkommen – was natürlich dazu führt, daß bisweilen auch schwächere Einfälle, wie etwa die ca. vierhundertste Winnetou-Old-Shatterhand-Parodie, durchgehen. Dafür gibt es aber auch ausgesprochen starke Szenen, wie eine quälend langsame Verfolgungsjagd auf zwei Treppenfahrstühlen oder die »My Way«-Version von Christoph Maria Herbst in seiner bislang besten Rolle als Adolf Hitler. Gelungene Gastauftritte wie die von Roger Willemsen und Vadder Abraham brachten mich sehr zum Lachen, aber auch die noch rüstigen Wallace-Veteranen Howland, Völz und Fuchsberger liefern munter rundes Greisentheater; insbesondere der früher zu schwerster Charge neigende Wolfgang Völz macht als alzheimerbefallener Chefinspektor großartige Witze – ob er sich selbst überhaupt noch daran erinnert?
Ich habe jedenfalls eine gewisse Hochachtung vor der soliden Gagarbeit der Autoren Pastewka, Kalkofe und Welke, der die Regie (Boss und Stennert) leider nicht in jedem Fall gerecht wird. Wer dafür verantwortlich ist, daß der Film viel zu deutlich länger als neunzig Minuten dauert, muß sich einen größeren Vorwurf gefallen lassen.
Für mich bleibt es ein Problem, Oliver Kalkofe in der zentralen Rolle zu goutieren – doch das ist vornehmlich eine Sache des persönlichen Geschmacks, und darüber möchte ich mit niemandem streiten.