TITANIC Kurzreportage: Prokon pleite
Bis zum Schluß hatte Windparkbetreiber Prokon in der eiskalten norddeutschen Brise gezittert, jetzt ist die Luft raus, das Unternehmen insolwind, pardon: -vent. Zuvor hatte die Firmenleitung den Anlegern den Marsch blasen wollen und eine Treueerklärung von 95 Prozent seiner Investoren gefordert, doch die schalteten anscheinend auf Durchzug, hauchten dem Energiekonzern so die Liquidität aus. Prokon-Chef Carsten Rodbertus wirkt etwas durch den Wind und ist völlig aus der Puste, als wir ihn treffen. "Das raubt einem jeden Atem", jammert er, "als würde man mit geblähten Segeln auf hoher See fahren und plötzlich stehenbleiben, weil die Eigentümer des Bootes einem die Ventilatoren abdrehen." – "Perpetuum Mobile?" haken wir nach. "Na ja, der Vergleich ist vielleicht etwas windschief", räumt er ein. In der Tat hatte niemand mit der derzeitigen Finanzflaute gerechnet, die die Räder des Unternehmens zum Stillstand brachte. Als Ursache vermutet Rodbertus "höhere Mächte, eventuell sogar Petrus." Jetzt hofft Prokon auf zahlreiche entsetzliche Stürme, Böen und Orkane in naher Zukunft, die ihr wieder frisches Geld in die leeren Taschen wehen sollen.
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