Rückblick: So feierte Robert Mugabe seinen 91. Geburtstag
Mit zwei Elefantenrollbraten, Bergen bunten Salats an gegrillten Zebrastreifen sowie reichlich Löwenbräu vom Faß hat Simbabwes Langzeitherrscher Robert Mugabe sein 91. Dienstjubiläum Wiegenfest gefeiert. Tausende Gäste waren am Samstag zu dem gigantischen Spektakel erschienen. Zu Ehren des verkalkten Potentaten stürzte ausnahmsweise nicht kubikmeterweise San Pellegrino, sondern Champagner in gigantischen Fluten die Victoriafälle hinunter. Das Vorhaben, zwei gefüllte (= hochschwangere) Elefanten zu schlachten, war von Umweltschützern im Vorfeld scharf kritisiert worden. Der IWF schätzte die Kosten der Mega-Veranstaltung auf einen Betrag irgendwo zwischen 250 bis 890 bzw. 5000 Trilliarden Simbabwe-Dollar, je nachdem, zu welcher Tageszeit man genau abrechnet (die Notenpresse berichtete). Mugabe verwahrte sich gegen die in seinen Augen "kleinkarierte" und "elefantile" Kritik der Tierschützer, "auf einem Elfenbein kann man schließlich nicht stehen", so der greise Despot. Ein Heer von Millionen "zufällig" vorbeiziehender Binnenflüchtlinge, Obdachloser und Straßenkinder, die Mugabes Schergen schon vor Jahren aus den Städten geprügelt hatten, weil er sie als oppositionsnah verdächtigte, sorgte als Klatschvieh mit "Mugabe, Mugabe!"-Rufen für die nötige Stimmung. In Simbabwe lebten – vor der Party – laut Weltbank 72 Prozent der Einwohner unterhalb der Armutsgrenze, jetzt sind es 99%. Zum 92. Geburtstag werde es der umstrittene Staatschef "aber mal so richtig krachen lassen". Dann will er aus seinen ärgsten Rivalen Hackfleisch machen und seinen Gästen mit Tsvangireis servieren. Außerdem soll die Hauptstadt von Harare in "Hurrare" umbenannt werden. Man darf gespannt sein – muß man aber nicht.
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