Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Kurtchen Sahne Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Glanz und Elend des Kurtchen Sahne. Ein Wochenend-Fortsetzungsroman (59)

Kurtchen hätte am liebsten zurückgefragt, ob er das gleich wissen müsse, und automatisch drehte er das linke Handgelenk in den Blick, sah, daß er ja längst noch keine Uhr trug – die Uhr beim Schlafen nicht ablegen, das taten bloß behaarte Männer im Fernsehen, er hatte das als Kind, im Be­sitz einer frischgeschenkten Uhr, einmal probiert, es ging überhaupt nicht –, und blies erschöpft die Backen auf.

„Ich hab dich hoffentlich nicht geweckt“, sagte Fred, ohne im mindesten so zu klingen, als hoffe er das wirklich.

„Aber wo“, machte Kurtchen unbestimmt, suchte nach seiner Uhr und hätte am liebsten aufgelegt. Komplikationen, es hörte nicht auf.

„Wer kommt denn alles“, fragte er und ließ das Fragezeichen weg, so seine grundsätzliche Indifferenz, seinen basalen Ennui auszudrücken wie die Mög­lichkeit unterstreichend, auf diesen sogenannten Ausflug gar nicht angewiesen zu sein und ihn gegen die vielfältigen anderen Samstagsbeschäf­tigungen ei­nes alleinstehenden Mannes in den besten Jahren (nichts, dann Sportschau) jedenfalls erst einmal antreten lassen zu müssen.

„Wer kommt denn alles“, wiederholte Fred und klang, fand Kurtchen, ein bißchen so, als koste es ihn Mühe, ihn, Kurtchen, nicht nachzuäffen. Was sich die Leute am frühen Morgen schon alles rausnahmen. „Weiß gar nicht so genau. Irgendwie-Heiner hat mich angerufen, der sitzt wohl mit dieser Petra schon beim Frühstück“ – Kurtchens Eingeweide spazierten ein bißchen Richtung Knie und drehten dann wieder um – „da hatten sie die Idee, und er hat gesagt, ich soll dich anrufen, ich hab schon zugesagt, warum auch nicht.“

Kurtchen fielen sofort tausend Gründe ein, und die meisten hatten damit zu tun, daß er keine Lust hatte, weitreichende Entscheidungen vor dem Früh­stück zu treffen; und die anderen mit Petra. Er wollte über diese Sache erst nachdenken, und er war dankbar, daß Petra mit Irgendwie-Heiner frühstück­te, warum auch immer, und nicht mit ihm, Kurtchen; er verzichtete nur un­gern auf die Möglichkeit, sich die Möglichkei­ten, die sich aus dem gestrigen Abend ergaben, eine Weile aufs Fensterbrett zu stellen. Anderer­seits, dachte er weiter, während er, den Hörer am Ohr, in die Küche stiefelte, um auf die Uhr zu sehen, und dabei in Abständen vor sich hin summte, um Fred das Ge­fühl zu geben, über seinen, Freds, Vorschlag werde nach­drücklich nachge­dacht, konnte ihm doch eigentlich nichts Besseres passieren und böte ein in Gemeinschaft verbrachter Spaßnachmittag beste Gelegen­heit, zwar ein biß­chen auf Abstand zu halten, aber doch aus der Nähe. Auch wenn er Irgend­wie-Heiner nicht gut ertrug. (wird fortgesetzt)

Kategorie: Kurtchen Sahne



Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Pfui, Manuel Neuer!

Was lesen wir da auf der Titelseite der Bunten? »Manuel Neuer: Liebes-Urlaub mit Baby auf Mallorca« … Wollen Sie jetzt beziehungstechnisch Lothar Matthäus übertrumpfen?

Anzeige ist raus. Titanic

 Liebes Werbeplakat in Freiburg!

»Nicht zu wählen, weil man nicht weiß, was, ist, wie keinen Film zu schauen, weil man sich nicht entscheiden kann«, trötest Du am Bahnhof allen noch so unwilligen Nichtwähler/innen entgegen. Jetzt stellt sich natürlich die alles entscheidende Frage: Ist ein versauter Filmabend, bei dem man am Ende aus Langeweile vielleicht sogar Monopoly spielen muss, genauso schlimm wie die Machtübernahme einer neofaschistischen Diktatur?

Fragt Popcorn mampfend Titanic

 Mmmmmh, Iglo-Freibad-Pommes!

Ihr seid ein neues Tiefkühlprodukt, das in diesem Sommer vom grassierenden Retro- und Nostalgietrend profitieren möchte. Daher seid Ihr derzeit auf den großen Plakatwänden im Stadtbild vertreten, und zwar garniert mit dem knusprigen Claim: »Das schmeckt nach hitzefrei«.

Aber schmeckt Ihr, wenn wir uns recht erinnern, nicht ebenfalls nach einem kräftigen Hauch von Chlor, nach einem tüchtigen Spritzer Sonnenmilch und vor allem: nach den Gehwegplatten aus Beton und der vertrockneten Liegewiese, auf welchen Ihr regelmäßig zu Matsch getreten werdet?

In jedem Fall bleibt es Euch weiterhin verboten, vom Beckenrand zu springen, schimpft Eure Bademeisterin  Titanic

 Kann es sein, Tod,

dass Du, so wie alle anderen in der Handwerksbranche auch, mit Nachwuchsmangel zu kämpfen hast? Und dass Du deshalb Auszubildende akzeptieren musst, die schon bei den Basiskompetenzen wie Lesen Defizite aufweisen?

Oder hast Du, der Seniorchef höchstpersönlich und wieder zu eitel, eine Brille aufzusetzen, am 11. August beim gerade mal 74 Jahre alten Kabarettisten Richard Rogler angeklopft? Nur, um dann einen Tag später, nachdem Dir der Fehler aufgefallen war, beim 91jährigen Bauunternehmer und Opernballbesucher Richard Lugner vorbeizuschauen?

Antwort bitte ausschließlich schriftlich oder fernmündlich an Titanic

 Es tut uns aufrichtig leid, Alice und Ellen Kessler (die Kessler-Zwillinge),

Es tut uns aufrichtig leid, Alice und Ellen Kessler (die Kessler-Zwillinge),

dass Ihre Kindheit, wie Sie im Bunte-Interview erzählten, von der täglichen Gewalt eines trinkenden Vaters geprägt war. Ganz überraschend kommt Ihr Geständnis vom besoffenen Prügelpapa allerdings nicht. Man hätte sich schließlich denken können, dass dieser Arsch dauernd doppelt gesehen hat.

Verdient im Gegensatz zu Ihnen für diesen Gag auf jeden Fall Schläge: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Schock total

Wenn im Freibad dieser eine sehr alte Rentner, der sich beim Schwimmen kaum fortzubewegen scheint, der bei seinen zeitlupenartigen Zügen lange untertaucht und von dem man dachte, dass er das Becken schon vor langer Zeit verlassen hat, plötzlich direkt vor einem auftaucht.

Leo Riegel

 Treehuggers

Bei aller Liebe zum Veganismus: Plant Parenthood geht mir zu weit.

Sebastian Maschuw

 Aus einer Todesanzeige

»Wer sie kannte, weiß was wir verloren haben.« Die Kommasetzung bei Relativsätzen.

Frank Jakubzik

 Abwesenheit

Vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich bin vom 02.–05.09. abweisend. Ab 06.09. bin ich dann wieder freundlich.

Norbert Behr

 Hä?

Demenz kennt kein Alter.

Moppel Wehnemann

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

  • 27.08.: Bernd Eilert schreibt in der FAZ über den französischen Maler Marcel Bascoulard.
  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

  • 29.01.:

    Ein Nachruf auf Anna Poth von Christian Y. Schmidt im ND.

Titanic unterwegs
18.09.2024 Bonn, Rheinbühne Thomas Gsella
18.09.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
19.09.2024 Berlin, Kulturstall auf dem Gutshof Britz Katharina Greve
19.09.2024 Hamburg, Centralkomitee Hauck & Bauer