Humorkritik | Juni 2015
Juni 2015
»Ich kann euch auf der Stelle jede Menge Briten ohne einen Funken Humor zeigen.«
Eddie Izzard
Lieblingswitz …
Kennen Sie den noch? Steven Bloom? Nein? Dann haben Sie offensichtlich vergessen, daß ich schon einmal (TITANIC 10/2009) auf den in Heidelberg lebenden amerikanischen Autor aufmerksam gemacht und seinen Roman »Stellt mir eine Frage« gelobt habe, in dem ein Reigen jüdischer USA-Einwanderer unentwegt ziemlich gute Witze erzählt, auch wenn es gar keinen Grund zu lachen gibt usw.
Ganz ähnlich gelagert ist Blooms neuer, fast ausschließlich in knappen, pointierten Dialogen gehaltener Roman, der den hübschen Titel »Das positivste Wort der englischen Sprache« trägt, bei Wallstein erschienen ist und in dem ein abermals jüdischer Protagonist, so eine Art intellektueller Forrest Gump, 1960ff. amerikanische Geschichte erlebt, akademische Karriere macht, kein Glück bei den Frauen, dafür aber kluge und merkwürdige Freunde hat, die erneut das eine oder andere Bonmot abwerfen. Und eben jenen Witz, dem meine kleine Buchempfehlung ihre Überschrift verdankt: »Und dann der Ire, sagte Cogan, mit der Whiskyflasche in der Gesäßtasche, der die Treppe hinunterfällt und, als er unten gelandet ist, hinter sich greift und etwas Nasses spürt. Gott, sagt er, ich hoffe, das ist Blut.« Kennen Sie schon? Um so besser.