Humorkritik | April 2014
April 2014
Ein Verteidiger Gnarrs
Im März befaßte ich mich mit dem politischen Buch des isländischen Komikers und Politikers Jón Gnarr und fand es eher sparsam an Witz. Nun schreibt mir aus Kassel Torsten Scholz, die Frage, »ob Jón Gnarr lustig sei«, könne man »getrost mit Ja beantworten«, wenn man ihn als Georg Bjarnfredarson gesehen habe – »eine Art nordeuropäisch-verschrobene (und kommunistische) Mischung aus Bernd Stromberg und Basil Fawlty« und als solche »die Hauptrolle der Sitcom-Trilogie ›Naeturvaktin‹ (Nachtschicht) / ›Dagvaktin‹ (Tagesschicht) / ›Fangavaktin‹ (Gefängnisschicht), die jeweils in einer Tankstelle, einem Hotel und einem Gefängnis spielen«. Torsten Scholz lobt weiter: »Die Serie mag nicht ganz die Gag-Quote britischer oder amerikanischer Sitcoms haben, aber das macht sie durch ein hohes Maß an Charme, exzellent ausgearbeiteten Figuren und ihren typisch nordeuropäischen Hang zu Düsterkeit, Melancholie und Schwarzhumorigkeit wett«. Ob ich das Herrn Scholz einfach so glauben soll? Niemals. Weshalb ich mir die Serie nun erst einmal kommen lasse und gründlich überprüfe. Selbst, wenn ich dafür eine Naeturvaktin einlegen muß.