Humorkritik | Oktober 2006
Oktober 2006
Zu gut fürs Fernsehen?
Besang Lee Majors einst den "unknown Stuntman", so könnte Thomas Linenlüke das gleiche Lied heute über den unbekannten Comedyautoren singen: alle Welt kennt seine Witze, aber der Star ist halt doch Olli Dittrich. Oder Bastian Pastewka. Und nicht nur das: Manchmal werden die vermeintlich besten Sketche auch noch abgelehnt. Etwa weil das erforderliche Kornfeld, in dem gedreht werden müßte, als Location für nur einen Sketch zu teuer ist. Drei Sketche in einem Kornfeld aber fallen halt auch dem besten Autor nicht ein.
Vorgelesen sind jedoch auch Sketche komisch, die im Fernsehen nicht funktionieren – zumindest manchmal. Auf der WortArt-CD "Zu gut fürs Fernsehen" sind das wenigstens zwei: Ein "Tagebuch" genannter Dialog von Udo Lindenberg und Klaus Kinski, von den Autoren hervorragend imitiert, und ein abgelehnter Dialog aus Hallervordens "Spottlight". Der Didi-Imitation könnte man tatsächlich noch länger zuhören - wäre nur der Text ein bißchen lustiger. Denn einige Sketche werden dann eben doch aus den richtigen Gründen abgelehnt: Weil sie nicht komisch sind.