Inhalt der Printausgabe
März 2004
Humorkritik
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Hape in Mettmann |
Man kann nur spekulieren, welcher Teufel den doch grundsätzlich sehr sympathischen Komiker Hape Kerkeling geritten haben mag, seinen neuen und insgesamt fünften Spielfilm "Samba in Mettmann" so, wie man ihn nun sieht, in die Kinos zu lassen. Selten sah ich ein unambitionierteres, mißlungeneres, peinlicheres Produkt. Überwiegt in der ersten Hälfte das nackte und pure Grausen angesichts völlig pointenfreier Dialoge, gräßlich chargierender Klein- und Hauptdarsteller und eines selten verfahrenen Plots, überwiegt in der zweiten Hälfte eher das Mitleid, vor allem mit dem hilflos herumfuhrwerkenden Hauptdarsteller. Daß Kerkeling Drehbuch und Regie seinem Freund Angelo Colagrossi anvertraut hat, zeigt einmal mehr, daß man in Berufsdingen die Familie besser aus dem Spiel lassen sollte. In den Kategorien Schnitt-, Drehbuch- und Anschlußfehler könnte "Samba in Mettmann" immerhin zum unfreiwilligen Lehrfilm avancieren. Das grundsätzlich auch gar nicht unsympathische Provinzstädtchen Mettmann feiert in diesem Jahr sein 1100jähriges Bestehen; und wird zweifellos auch diesen Film bestens überstehen. |
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