Inhalt der Printausgabe
Mai 2003
Chefredakteure im Krieg (Seite 3 von 13) |
Oder jedenfalls Hordenbach. In ungleich tieferen Sinn- und Seinsegmenten fischt dank der Düsseldorfer Neue Welt für die Frau 14/03 dann aber Chefreporter Peter Voss: IN ZEITEN WIE DIESEN: Jetzt nichts mehr auf die lange Bank schieben, rät er angesichts der Bombenattacken auf seine Leser. Die in Gedanken schon so oft geplante Reise in die alte Heimat im Osten, warum nicht heute im Reisebüro nachfragen? Sie haben oft in Bekanntschaftsanzeigen gestöbert, sich vorgestellt, wie schön es wohl wäre, auf diese Weise einen liebevollen Partner zu treffen? Dann melden Sie sich doch auf die Chiffreanzeige, vergessen Sie einmal Ihre ewigen Hemmungen. Sie haben sich immer danach gesehnt, elegant tanzen zu können? Was hindert Sie daran, einen Tanzkurs zu besuchen? fragt uns der, der sich immer danach sehnte, ein extrem entwürdigendes Foto seiner neurotisch spätaktiven Eltern ins Blatt zu schmuggeln, schwupps, schon ist es drin. So kurz vorm Dritten Weltkrieg ist halt eh längst alles wurscht! Entsprechend lebensschwach, ja schuldschwer todeslechzend Peters Schlußkomment: Die Zeit ist im Alter kein Freund. Sie ist unerbittlich und läßt auch nicht mit sich handeln. Krieg, Krankheit, Tod - es kann, es soll alles ganz schnell vorbei sein, Ihr Peter Voss. Auch ferne Raketen verheeren.
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