Inhalt der Printausgabe
Januar 2001
Das Gerücht Eine Entschuldigung von Bernd Eilert (Seite 7 von 12) |
Donnerstag, 2.11.2000 |
Jene Kanzler-Frage hat sich gestern abend angeblich auch Harald Schmidt gestellt. Man erzählt mir, wie der Altmeister unter Bezugnahme auf die Bild-Zeitung seiner Sorge um den Fortbestand der Schröder-Ehe spöttischen Ausdruck gegeben habe.
Wenn ich anfangs stolz gewesen war auf die Effizienz meiner Fama, so fing ich jetzt langsam an, nach Entschuldigungen zu suchen: Sollte ich das Ganze nicht besser als Experiment ausgeben, als Härtetest für die Korrumpierbarkeit der veröffentlichten Meinung? Böte sich der Fall Daum nicht geradezu an als Rechtfertigung meiner Methode? Der Trainer war inzwischen eliminiert und ruiniert: Wenn er krank ist, muß ihm geholfen werden. So sprachen seine Ersetzer und konnten sich - siehe Franz Beckenbauer - ein triumphales Lächeln kaum verkneifen.
Andererseits: Der Kanzler war kein wehrloser Kokser - würde er das noch lustig finden, wenn man seine Ehe in Verruf brachte und ihn als liebestollen oder gar sexkranken Maniac hinstellte? Oder würde er wie der designierte Bundestrainer sich freiwillig die Schamhaare schneiden, sein Amt niederlegen und nach Florida - aber was phantasierte ich denn da zusammen?
Ein Alptraum!
Schuld sind dann immer wir, die Reporter, die sich was aus den Fingern saugen. KATJA KESSLER, Klatschreporterin, in Bild, 17.11.2000 |
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