Inhalt der Printausgabe
Februar 2001
Humorkritik
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Einer dieser Tage |
Am 5.1.2001 meldete die Nachrichtenagentur AP: "Zwei Kampfhunde haben in Darmstadt zwei andere Hunde getötet und deren Besitzer verletzt. Die nicht angeleinten Pitbullterrier stürzten sich auf das gehbehinderte Ehepaar und seine vier Hunde. Ein Yorkshire-Terrier wurde sofort totgebissen, ein Pekinese starb auf dem Weg zum Tierarzt. Der Halter der beiden Kampfhunde attackierte zusätzlich das Ehepaar mit Fußtritten und Schlägen, so ein Polizeisprecher. Dabei erhielt er Unterstützung von einem Unbekannten, der dem Ehemann Pfefferspray in die Augen sprühte. Der betrunkene Pitbullbesitzer gab später an, seinen unbekannten Helfer nicht zu kennen." Komisch war's zumindest fürs doch schwer geräderte Sextett nicht, und trotzdem ließ mich die Lektüre stumm schmunzeln, dann meterbreit grinsen und schließlich kurz juchzen - aber warum nur? Aus Schadenfreude, i.e. Erleichterung, daß nicht ich dieses Ehepaar war, noch eines der Hündchen? Oder aus werweiß präsenilem Spaß an einer Slapstickeinlage, die, ich erzähl's auch gern noch mal, wie folgt ablief: Kaum ist ein Paar mit seinen Möpsen aus dem Haus, schon fliegen Monster heran und verspeisen sie, ein Böser kommt gelaufen und haut in die Fresse, aus scheint's mehr zufälliger Kooperationslust springt Böser Nummer 2 hinzu und tut Pfefferspray drauf - entschieden grund- und ansatzlos ist da in Sekundenschnelle halt ein ganzer Tag gescheitert und extrem im Eimer; und diese gleichwie evidente Verve wie eminente Sinnfreiheit des Vorfalls: findet der alte Mentz schon auch ein bißchen komisch. Sie auch? |
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