Inhalt der Printausgabe
Februar 2001
Humorkritik
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Witzindustrie |
Aus professionellem Interesse, so nenne ich meine Neugier gern, schaue ich mir fast jede Fernsehsendung an, die sich vorsätzlich mit Komik beschäftigt. Und in den letzten Monaten gab es davon einige, die sich mit der deutschen "Humorindustrie", dem hiesigen "Comedy-Boom" sowie den "Witzarbeitern vom Fernsehen" und ihrer "Komik-Produktion" beschäftigt haben. Es wundert mich, ehrlich gesagt, daß alle daran Beteiligten, von Produzenten wie Jörg Grabosch bis zu Komikerinnen wie Anke Engelke, sich für diese Demontagen hergeben. Offenbar merken sie nicht, daß sie damit am eigenen Berufszweig sägen, denn die Bilder, die hier entstehen, zeigen ihre Profession als eine unschöne Mischung aus spekulativer Dienstleistung und kalkuliertem Profitstreben. Ob es das bereits ist, werde ich hier nicht verraten - mir liegt allerdings daran, daß noch ein wenig Glanz übrigbleibt und auch in diesem Gewerbe weiterhin von Talent und Passion die Rede ist. Andernfalls, das prophezeie ich ungedeckt, wird bald schon niemand mehr hinter diese Kulissen blicken wollen, weil sich auch davor nichts mehr abspielt. |
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