Inhalt der Printausgabe
Juli 2002
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"Der Alkohol hat auf ihn sehr gewirkt..." Marcel Reich-Ranicki im TITANIC-Gespräch über Bier und Rotwein, Martin Walser und  (Seite 10 von 12) |
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Reich-Ranicki Gott, er ist ein sehr ehrgeiziger Mann. Ehrgeiz ist überhaupt … zuviel Ehrgeiz ist gefährlich. In die Inhumanität hat ja den Walser die Eitelkeit und der Ehrgeiz, die haben ihn dahin getrieben. Er ist ein ehrgeiziger Mann, er will wirken. Die Geltungssucht ist enorm. Man hat vermutet, wie immer vermutet wird, das hat irgendwelche sexuellen Hintergründe, aber das stimmt alles nicht. Er ist sehr ehrgeizig, das ist alles: Seine Biographie war so ganz leicht nicht. Vergessen Sie, wie er aussieht. Schröder Furchtbar. Reich-Ranicki Er hatte es nicht so ganz leicht. Obwohl er natürlich viel jünger ist als ich, ein Nachkriegsprodukt. Er ist ja um irgendwann da geboren. Aber ich mag ihn nicht. Ich kann mich mit ihm nicht gut verständigen, obwohl er mir nix angetan hat und ich ihm auch nichts: Irgendeine Feindschaft hat es da nie gegeben, aber von großer Liebe kann nicht die Rede sein.Schröder Meinen Sie, der nimmt Drogen? Reich-Ranicki Drogen? Schröder Ja, Kokain soll ja so aggressiv machen. Reich-Ranicki Also, das weiß ich nicht, aber bei halte ich alles für möglich. Mir hat einer, als ich gefragt habe, "ist er nicht zufällig schwul?", da hat mir einer seiner Kollegen geantwortet: "Wenn's um die Karriere geht, ja."Schröder (lacht) Na gut, ich bin ja auch ehrgeizig. Ich hab ja immer das Ziel gehabt, Bundeskanzler zu werden, das hab ich geschafft. Nun ist es mein Ziel, das zu bleiben. Aber… |
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Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!
