Diplomatischer Deal
Carlos Lehder Rivas, einer der bekanntesten Kokainschmuggler der Welt und einstige rechte Hand Pablo Escobars, ist nach Deutschland ausgeliefert worden. Standesgemäß per Linienflug landete der 70-Jährige am Dienstag im feinstaubbelasteten Frankfurt – nur mit dem, was er im am Leibe trug. Lehder, dessen Hab und Gut nach langer Haftstrafe in den USA in ein paar Plastiktütchen passt, ist in seiner neuen Heimat schwerstabhängig von gemeinnützigen Organisationen. Sein Hausstand (Koksofen, Schneebesen, Puderquaste) stammt aus Spenden. Er wird vom Weißen Ring betreut, der darauf achtet, dass Lehder seine Stütze nicht bereits am Monatsersten komplett verpulvert. Aus Sicherheitsgründen ist er in Bonn direkt neben dem Kartellamt untergebracht. Es bleibt zu hoffen, dass die Nachbarn von dem Deutsch-Kolumbianer nicht sofort die Nase voll haben. Sollte dies dennoch der Fall sein, müssten sich Lehders verantwortliche Bezugspersonen wieder Alternativen durch den Kopf gehen lassen.
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