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Die Lenden des Robert Habeck

An einem schönen Morgen im August 2020 vibrierte es in Robert Habecks Jeanshose. Habeck, der grüne Spitzenpolitiker, hatte sein Smartphone immer auf lautlos und die höchste Vibrationsstufe gestellt. Obwohl es nun wirklich keine technische Neuheit mehr war, erfreute er sich täglich aufs Neue am Vibrationsalarm, nie verschwand seine jugendlichschlüpfrige Freude daran. Er fingerte das Ding aus seiner Hose und konnte zuerst nicht glauben, was für eine Nachricht er gerade auf Instagram erhalten hatte.

"Robert! <3 Schönes Foto, wir sollten einmal zusammen ausreiten ;) LG", schrieb ihm eine bekannte Influencerin. Aber nicht irgendeine bekannte Influencerin, sondern sie, die Frau des FC-Bayern-Stars und Nationalspielers! Sofort wusste Habeck, womit er sie beglückt hatte: Gestern hatte er mehrere Fotos von sich in Cowboy-Boots auf einer Pferdekoppel gepostet und darauf die ganze Nacht hindurch schon viel positive Resonanz erhalten. Sein Postfach war prall gefüllt mit teils sehr direkten Messages seiner Wählerinnen. Er wollte jeder einzelnen antworten – doch diese eine hatte eindeutig Vorrang.

"Ich bin als Grüner zwar gegen Sattelschlepper, aber mit dir würde ich Pferde stehlen!" Habeck musste schmunzeln, als er auf Absenden drückte. Er hatte keine Zeit, sein Handy wieder vorne in die Jeans zu schieben, denn sofort kam eine Antwort der Influencerin: "Wie wäre es heute? Mir ist so fad, allein in Grünwald bei München …" Die Nachricht war bei Habeck angekommen. Doch eine Frage musste er – Ehrensache – noch stellen: "Und dein Mann ist verreist?" – "In Lissabon … der spielt heute das Champions-League-Finale :( Kommst du?" Habeck sagte per Sprachnachricht an Annalena Baerbock zwei Wahlkampfauftritte in NRW ab und buchte ein Bahnticket mit 100 Prozent Ökostrom nach München.

"Na suuuper, auf meinem Gestüt ist jetzt ein Rohrbruch passiert ;( Vielleicht kommst du erst mal zu mir?" schrieb die Influencerin, als Habeck im ICE-Bordbistro gerade eine Quinoa-Bowl mit Ananas-Stückchen bestellt hatte. "Oh Mist! Nicht dass bei dir zuhause dann der Strom ausfällt ;) Ich kaufe lieber ein paar Kerzen am Bahnhof", tippte Habeck mit feuchten Fingern. Doch am Münchner Hbf hatte er für derlei Erledigungen keinen Kopf mehr. Er hatte sich ein Uber-Taxi direkt auf den Bahnsteig bestellt und dem Fahrer als Adresse zuerst versehentlich "Nächster Halt: Sex!" genannt.

Beim Durchschreiten des prächtigen, sauber getrimmten Grünwalder Vorgartens prüfte Habeck seinen Atem. Als die Influencerin die Tür ihrer Villa aufzog, wollte er noch scherzen, dass er sie in Reithose statt im Morgenmantel erwartet hätte – doch ehe er sich’s versah, küsste er schon mit Zungenschlag. Vor einer Vitrine mit Meisterschalen und Pokalen verlor Habeck seine Jeanshose, sein Hemd hing bald über dem großen Flachbildschirm, auf dem die ganze Nacht lang kein Fußball laufen sollte. Und selbst wenn das Finale über die Mattscheibe geflimmert wäre, hätten die Influencerin und Robert Habeck im Whirlpool, zwischen Seidenlaken, in der Gartenlaube, auf der Küchenzeile und im begehbaren Kleiderschrank garantiert nichts davon mitbekommen.

Kategorie: Allgemein



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Briefe an die Leser

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg