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Der TITANIC-Ombudsmann (2)

Liebe Leserinnen und Leser, historische Wochen liegen hinter uns! Der NSU-Prozess ist zu Ende gegangen – Gott sei Dank so, dass alle Beteiligten das Gesicht wahren konnten. Wichtig ist doch bei jedem Streit, dass man hinterher noch miteinander reden kann! Das ist auch mein Motto als TITANIC-Ombudsmann: Wenn Sie das Gefühl haben, TITANIC habe Ihre Würde angegriffen, Ihnen Schaden zugefügt und Ihr Leben für immer ruiniert, möchte ich, dass wir am Ende des Tages immer noch gemeinsam darüber lachen können.

In den letzten Tagen bin ich unter anderem diesen Fällen nachgegangen.

► TITANIC-Leserin Andrea Nahles sieht die Arbeit der SPD-Fraktion im Bundestag nicht ausreichend gewürdigt: "Vor zwei Tagen wollte die Kanzlerin noch offen zu einem faschistischen Umsturz im Land aufrufen. Wir von der SPD haben da klipp und klar gesagt, dass das mit uns nur unter erheblichen Bauchschmerzen möglich ist. Jetzt wurde der Antrag sogar vertagt! Warum lese ich darüber nichts in TITANIC?"

Meine Antwort: Ziffer 8.7 des deutschen Pressekodex gebietet es, bei der Berichterstattung über Selbsttötung Zurückhaltung walten zu lassen. Dies gilt insbesondere für “die Nennung von Namen, die Veröffentlichung von Fotos und die Schilderung näherer Begleitumstände”. Bis die Selbsttötung der SPD abgeschlossen ist, wird die Redaktion ihre Berichterstattung auf ein Minimum beschränken, um Nachahmereffekte unter anderen Parteien zu vermeiden.


Vor einigen Wochen wollte TITANIC-Chefredakteur Tim Wolff in einer Umfrage die Erschießung von "Zeit"-Journalisten ergebnisoffen diskutieren. TITANIC-Leserin Ines Pohl fragt uns: "Was soll das? Schaut Euch mal um in der Welt, solche Aktionen sind weder lustig noch öffnen sie irgendwelche Perspektiven. Das ist schlicht Aufruf zum Mord. Pfui!"

Meine Antwort: Die Kritik ist berechtigt. Die Redaktion hat mir zugesichert, künftig nur noch dann zum Mord an "Zeit"-Journalisten aufzurufen, wenn dadurch neue Perspektiven eröffnet werden. Wir bitten alle "Zeit"-Journalisten um Entschuldigung, die berufsmäßig nur über den Tod von Ausländern, nicht aber den eigenen nachdenken wollen, wünschen noch einen schönen Tag und – falls Sie morgen freihaben – ein schönes Wochenende!


► Durch ein technisches Versehen war der Twitter-Account von TITANIC-Redakteur Moritz Hürtgen einige Stunden so eingestellt, dass er wie ein türkisches Nachrichtenportal aussah. TITANIC-Schlau-Leser J. Reichelt bemerkte den Fehler – und wirft nun der Redaktion vor, "mit Fake News Spaltung herbeizuführen".

Meine Antwort: Die Kritik klingt zwar wirr, ist aber berechtigt: Es ist historisch der erste Fall, in welchem ein TITANIC-Fake so schlecht war, dass er sogar von der Bild.de-Redaktion erkannt wurde (vgl. aber: Wahl von Joachim Gauck, #Miomiogate, Seehofer-Rücktritt). Ich habe mit der Redaktion gesprochen: Sie wird dafür sorgen, dass das nie wieder passiert und die eingetretene Spaltung (?) rückgängig gemacht wird. Hauptsache, Sie beruhigen sich erst mal!

Herzlichst,

Ihr TITANIC-Ombudsmann

Leo Fischer

Wenn er sich noch an sein Passwort erinnert, erreichen Sie Herrn Fischer unter ombudsmann@titanic-magazin.de und ansonsten unter TITANIC, Stichwort: Sofort wegwerfen, Hamburger Allee 39, 60486 Frankfurt am Main.

Sie können ihn kontaktieren, wenn Sie Ihre politische Ansicht oder sonstige Wahnvorstellungen falsch oder verzerrt dargestellt finden. Aber auch, wenn Sie Zweifel an Fakten haben, am Leben oder "auch nur mal so". Er darf offiziell bei unserer Chefredaktion fragen, ob wir alles richtig gemacht haben. Wir werden keinen Einfluss auf seine Schützenhilfe nehmen und sie veröffentlichen, wann immer es gerade gut passt.

Kategorie: Meinung



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Aha bzw. aua, Voltaren!

Das wussten wir gar nicht, was da in Deiner Anzeige steht: »Ein Lächeln ist oft eine Maske, die 1 von 3 Personen aufsetzt, um Schmerzen zu verbergen. Lass uns helfen. Voltaren.«

Mal von der Frage abgesehen, wie Du auf die 1 von 3 Personen kommst, ist es natürlich toll, dass Du offenbar eine Salbe entwickelt hast, die das Lächeln verschwinden lässt und den Schmerz zum Vorschein bringt!

Gratuliert salbungsvoll: Titanic

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg