Das Wort zum Fronleichnam – Gastpredigt von Bischof Rainer Maria Woelki
Liebe Gläubige, liebe Interessierte, lutheranische Teufelsanbeter!
"Das Fronleichnamsfest oder Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi (lateinisch ‚Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi‘) ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche, mit dem die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird", steht in der Wikipedia, Kategorie: Herrenfest, Buchstabe F, Vers I, geschrieben. Doch was heißt das überhaupt? Nun, da ist zuerst einmal von einem Fest die Rede. Wir alle kennen Feste aus unserem Leben. Da gibt es heitere Feste wie das Geburtstagsfest, das Weihnachtsfest oder das Fuckfest, aber auch traurige wie den Karfreitag, die Beerdigung oder die Festanstellung. Allen Festen ist gemeinsam, daß es Geschenke gibt, auch wenn diese vielleicht nicht alle wahrnehmen, weil sie manchmal geistig oder flüssig sind. Und doch sind sie da, wir müssen nur richtig hinspüren! Hier, bei Fronleichnam, ist es der "heiligste Leib" und das "Blut Christi", das uns geschenkt wird. "Brauche ich das überhaupt?" wird sich nun der eine oder andere fragen. "Aber gewiß", lautet die Antwort Jesu in einem seiner dicken Bücher. "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul." Wir dürfen also beherzt zugreifen, und auch darum gilt bei uns in der katholischen Kirche übrigens schon lange der Grundsatz: Wenn einer dir seinen Leib schenken will, so sollst du nicht Nein sagen, sondern ihm diesen Wunsch von den zarten Ministrantenlippen ablesen; empfange auch sein Blut in Demut und Dankbarkeit. Was aber bedeutet nun "die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie"? Zum einen ist damit gemeint, daß unser Messias ein Eukaryot war, seine Zellen also einen Zellkern besaßen, und er damit nicht dem Reich der Pflanzen angehörte; zum anderen heißt dies, daß im Vollzug des Abendmahls durch die Verwandlung von Brot und Wein (Rewe) in Fleisch und Blut (Christi) über die Zeiten hinweg schon viele tausend Tonnen Heiland durch die Verdauungsschläuche der Gläubigen gerutscht sind (keine Scheu, liebe Muslime, 100 Prozent Helal-Schlachtung). Dies zu feiern, bekommen aufrechte Christenmenschen wie unsereins in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland vom Gesetzgeber einen ganzen Tag geschenkt. Nutzen Sie die freie Zeit, zelebrieren Sie das Fest wirklich – und fahren Sie nicht etwa in ein protestantisches Bundesland, um dort nach Herzenslust zu shoppen, und freveln Sie ja nicht im Internet! Sonst müssen Sie mir demnächst wieder alles haarklein bei der Beichte berichten.
Liebe Grüße und bis bald
Ihr Rainer Maria Woelki
◀ | Das neue Heft ist da! | Schachaccessoires, die sich nicht durchgesetzt haben | ▶ |
Newstickereintrag versenden…