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Das ahnungslose Portrait (37)

Horst Tappert – was wir* über den SS-Schauspieler wissen und was nicht

Horst Tappert wachte jeden Morgen um Punkt 6 Uhr 0 auf und konnte sich an nichts mehr erinnern. Mühsam erlernte er immer wieder jeden Tag noch vor dem Frühstück das Sprechen und Salutieren, gegen 13 Uhr das Gehen und Exerzieren. Dann Brombeertee und ein Schuss Heroin, direkt in die Vene des ZDF-Stars.

"Wo war ich gestern Abend zwischen 20 Uhr 15 und 22 Uhr?"

soll er dabei immer leise seiner Ehefrau Hilde zugeflüstert haben. Um 14 Uhr straight dann jeden Tag immer wieder derselbe Schauspielunterricht bei Silvja deGulpta (bitte googeln). Legendär ihre Tipps: "Emozione mucjo, Seniore Tapperto!" – er war für seine kalte Art bekannt. Dann schminkte Silvja ihn bis zur Unkenntlichkeit, stundenlang. 16 Uhr Cognac. Fanpost beantwortete er dann einfach direkt in der Badewanne, jeden Tag ein heißes Bad, 90 Minuten lang, das ist gut für die Tränensäcke zum Aufquellen. Tja, und dann ging es ja auch schon zur Arbeit in die Bavaria Filmstudios, aber was wollte er da noch mal genau?

Vergessen wollte er dort. Vergessen, dass er bei der SS war. Problem: Die SS steckt in Vergessen. Außerdem waren alle im Fernsehgeschäft mindestens einmal bei der SS. Das gehörte damals einfach zum guten Ton. Ohne Totenkopfring kam man gar nicht erst aufs Set. Und dann wurde vom Krieg erzählt, dass die Schenkel glühten. Doch nur hinter der Kamera. Sobald es hieß "Kamera läuft!", war Schluss mit lustig. Und Tappert ein anderer, und zwar: Walter Giller. 862 Folgen lang verwandelte sich Horst Tappert innerlich in Walter Giller, um Derrick spielen zu können. Es gelang jedesmal. Das Publikum war begeistert.

Um 20 Uhr 15 hieß es dann

"Uhrenvergleich, Hilde! 3, 2, 1, klick."

Danach ging es sofort ins Bett (Tappert hasste alles, was nach der Tagesschau lief). Noch ein Glas Milch, ein Löffel Honig, total kranker Sex und dann: süße Träume Richtung Vergessen.

 

*Elias Hauck/Tim Wolff




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Briefe an die Leser

 Ach, Taube,

Ach, Taube,

die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!

Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/innen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

Vermischtes

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Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
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24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt