Inhalt der Printausgabe
Das Feuer und wir
Die zerstörerische Kraft des Feuers nutzen wir seit Jahrtausenden: Müll, Flaggen, Verstorbene, Hexen und vieles mehr landet und landete in den Flammen. Auch unliebsame Beweismittel: Der deutsche Verfassungsschutz zum Beispiel kann fortan auf teure und unsichere Aktenschredder verzichten. Fenster auf, Dokumente raus, puff!
Feuer ist Wärme, das wussten schon unsere Vorfahren. Und wissen auch große Energieanbieter, welche die Dauerbrände – beispielsweise auf den Resten des Hambacher Forsts – anzapfen und auch in unterversorgte Feuerbedarfsgebiete weiterleiten. Kunden können sich ihren individuellen Feuermix zusammenstellen (60 % Biofeuer, 30 % Schwelbrand, 10 % Elektrobrände).
In absehbarer Zeit wird sich das Feuer in Privatwohnungen einnisten, etwa in der Gestalt von Feuerkäfern. Doch statt sich über die glühenden Eindringlinge zu ärgern, sollte der Homo sapiens die neuen Mitbewohner lieber domestizieren. Gezähmt sind die »Flämmlinge« eine Bereicherung für jeden Haushalt. Aber Obacht: Sie sind von Natur aus nicht stubenrein und kokeln schon mal auf den Teppich, wenn man mit ihnen nicht in die Feuerschule geht!
Neueste Statistiken belegen: Viele Brände treten in oder in der Nähe von Wäldern auf. Feuer scheint Bäume auf magische Weise anzuziehen. Damit die nächste Katastrophe, eine Baumplage, verhindert werden kann, muss unbedingt vorgesorgt werden: mit (freiwilligen) Waldwehren, besetzt mit tapferen Pyromanen.
Torsten Gaitzsch / Leo Riegel