Humorkritik | März 2014
März 2014
Justified
Daß die Coen-Brüder Justin Timberlake in ihrem jüngsten Film »Inside Llewyn Davis« mitspielen ließen, dürfte manche Menschen überrascht haben; dabei hat der Sänger/Schauspieler seinen Sinn für Schräghumor schon früher bewiesen. In nicht wenigen Filmen (z.B. »Bad Teacher«) glänzt er mit absichtlich stümperhaften Gesangs- oder Tanzeinlagen, aber richtig gut wird er, wenn er mit seinem Kumpel Jimmy Fallon zusammen Faxen macht. Fallon, der eben die »Tonight Show« von Jay Leno übernommen hat, wurde um die Jahrtausendwende in »Saturday Night Live« bekannt, wo er nicht nur Paris Hilton schlüpfrige Fragen stellte (»Dürfte ich als Promi auch den Hintereingang des Paris Hilton benutzen?«), sondern ebenfalls sang und tanzte.
Ihre besten Momente hatten Jimmy und Justin meiner Meinung nach in ihrem Saturday-Night-Live-Segment »The Barry Gibb Talk Show«: Fallon gab Bee-Gees-Sänger Barry, inklusive Falsettgesang, Brustteppich und Bart; Timberlake, wie sein »Bruder« im weißen Anzug, mimte Robin Gibb. Für die Zuschauer war die Talkshow-Parodie ein Spaß, für die Gäste weniger, weil »Barry« genauso fistelig sprach wie er sang, während »Robin« – aber schauen Sie doch selbst mal auf Youtube vorbei. Zumindest dann, wenn Sie Justin Timberlakes humoristisches Wirken bislang noch nicht wahrgenommen haben.