Inhalt der Printausgabe

August 2000


Wie TITANIC einmal die Fußball-WM 2006 nach Deutschland holte

"Sie sind ein ganz großes Schwein, die TITANIC!"
Bild-Leser telefonieren mit der Redaktion
(Seite 10 von 13)

Anrufer Guten Tach! Mein Name tut nichts zur Sache, ich habe da etwas gelesen…
TITANIC Komischer Name: Tutnichts zur Sache!
Anrufer Ja, das interessiert nich! Wissen Sie was? Sie sind ein ganz großer Nestbeschmutzer! Sie können nur froh sein, daß ich weiter weg wohne, sonst könnten Sie was erleben! So was da reinschreiben! Wie können Sie so was machen? So was gegen den Franz Beckenbauer! So diffamarieren! Das gibs doch garnich! Was bilden Sie sich eigentlich ein, wer Sie sind?
TITANIC Wir diffamarieren, wen wir wollen!
Anrufer Ja, das glaube ich auch! Wissen Sie was? Sie gehören gar nich hier nach Deutschland, Sie sollte man auswandern!
TITANIC Wohin?
Anrufer Ja, wohin, das möchte ich Ihnen lieber nich sagen! Das ist eine bodenlose Frechheit, wie Sie sich benehmen! Sie beschmutzen das Nest, auf Wiedersehen!

Anrufer Mayer Franz! Ich rufe an wegen Ihrer Satire! Zwecks WM-Bewerbung! Das ist eine bodenlose Frechheit! Für diese Frechheit gehört Ihnen die Lizenz entzogen! Weil das artet in Verleumdung aus, so etwas zu tun.
TITANIC Welche Lizenz? Die Satire-Lizenz?
Anrufer Jo, genauso isses! Das is eine bodenlose Frechheit, was Sie sich da geleistet haben! Sowas gehört bestraft! Ich hoffe, daß der DFB durchkommt mit seiner Klage und Ihnen so 'ne Geldstrafe angedroht wird, daß Ihnen Hören und Sehen vergeht! Wiederhörn.

Anrufer Ihr Lumpen!!!

Anrufer Hallo! Sie können Ihrem Chefredakteur oder dem verfluchten Nestbeschmutzer sagen, wenn ich die Drecksau auf der Straße treffe, dann landet er im Krankenhaus, dieser Hundsohn!
TITANIC Das bin ich doch selbst!
Anrufer Sie sind das selbst, Sie verfluchter Hurensohn! Also, wenn ich Sie auf der Straße sehe, dann spucke ich Sie an, Sie Drecksau!

Anruferin Grüß Gott! Ich wollte bloß bei Ihnen anrufen und wollte bloß sagen, was für ein Trottel des bei Ihnen is, der sowas in Umlauf bringt, diese Briefe da. Steht heute in der Bild-Zeitung, man soll einmal bei Ihnen anrufen, ich hab noch nirgends angerufen, bei niemand noch, aber dou hab ich gsacht, da muß ich anrufen, weil mich das geärchert hat. Das wars, danke.

Anrufer Hörnsema, was haben Sie denn da mit Ihrem Bestechungsbrief gemacht? Dat is ja grausam! Da is ja, wat der Kohl gemacht hat, ne Lachnummer dagegen! Eine große Sauerei, was ihr da gemacht habt! Ihr habt ja die ganze Bundesrepublik, ganz Deutschland habt ihr ja veräppelt hier! Wie könnt ihr sowas machen! Ihr müßt bestraft werden wie ein Bandit!
TITANIC An was denken Sie?
Anrufer Das denke ich! Ihr müßt bestraft werden wie ein Verbrecher! Wie ein Mörder!
TITANIC Also mit Zuchthaus?
Anrufer Ach, noch viel schlimmer!
TITANIC Arm ab?!
Anrufer Noch viel, viel schlimmer is dat!
TITANIC Arm und Bein ab?
Anrufer Bein ab? Aufn Stuhl gehört ihr!
TITANIC Auf den elektrischen Stuhl?
Anrufer Ja sicher!
TITANIC Den gibts ja hier gar nicht!
Anrufer Eine Schande is dat! Dat is ja dat eben! Wenn ihr in Amerika wärt, dann wärt ihr direkt am Stuhl!

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Helen Fares, c/o »SWR« (bitte nachsenden)!

Sie waren Moderatorin des Digital-Formats MixTalk und sind es nun nicht mehr, nachdem Sie ein launiges kleines Video veröffentlicht haben, in dem Sie zum Boykott israelischer Produkte aufriefen, mit Hilfe einer eigens dafür programmierten App, die zielsicher anzeigt, wo es in deutschen Supermärkten noch immer verjudet zugeht (Eigenwerbung: »Hier kannst Du sehen, ob das Produkt in Deiner Hand das Töten von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«).

Nach Ihrem Rauswurf verteidigten Sie sich in einem weiteren Video auf Instagram: »Wir sind nicht antisemitisch, weil wir es boykottieren, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Ein Land, das sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat.« Da sich aber auch Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Genozid verantworten muss, war Ihre Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja ohnehin einvernehmlich, oder?

Kann es sich nicht anders vorstellen: Titanic

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg