Inhalt der Printausgabe

August 2000


Wie TITANIC einmal die Fußball-WM 2006 nach Deutschland holte

"Sie sind ein ganz großes Schwein, die TITANIC!"
Bild-Leser telefonieren mit der Redaktion
(Seite 8 von 13)


Anrufer Euch Hunden droht der Tod!

Anruferin Ja, des is ja a Unverschämtheit, habts ihr koa Hirn im Kopf?! Des is a ganz a große Schweinerei is des. A sowas hat Deutschland in Verruf gebracht!

Anrufer Ich wollte nur sagen, daß ihr Arschlöcher seid. Danke.

Anruferin I ruf wäge derer Bestechungsbriefe an! Also eire Zeitung ghert verboten. Wenn man so eine Schmutzkampagne macht, dann ghöret ihr weg. Wär ich der DFB, ihr müßtet Millionen zahlen, was innen Topf kommt für arme Länder. Wenn mer so etwas treibt, des is eine Schande für Deutschland. Des hat mit Pressefreiheit nichts zu tun, wenn mer so ebbes mache tut, wenn mer endlich des Spiel kriegt und ihr machet da also sowas, des darf net sei. Mir hem da scho e Unterschriftesammlung gmacht und schicke des, daß eure Zeitung verbote werd. Mir sin scho dabei, mir sin uffem Markt, mir ham schon e paar Seite voll. Do in Stuttgart isch der Fischmarkt und do habet scho so viele unterschriebe, die also sehr erbost sind über sowas Schmutziges...

Anrufer Ich möchte Ihnen sagen, daß ich an meinen drei Kiosken Ihre Zeitschrift nicht mehr auslegen werde. Sie sollten sich zutiefst schämen.

Anrufer Ja, grüß Gott, sind Sie da von der Redaktion vom... Focus, oder?
TITANIC Äh, nein!
Anrufer Dann hob i falsch gewählt, entschuldigung.
TITANIC Nein, von TITANIC sind wir.
Anrufer Ach so - (versteht plötzlich) Ach, von TITANIC! Ah, die hob i ja gmeint!
TITANIC Ach so! Ja, dann sagen Sie das doch!
Anrufer Ja, i sag des ganz offen, also ich find des unerhört sowas, i mein, des hat ja mit Satire nix zum tun!

Anrufer Also hören Sie mal, was Sie da gemacht haben, da fällt mir Kaiser Wilhelm dazu ein: Vaterlandslose Gesellen! Ich bin '29 geboren, da war der schon in Holland. Aber der hat damals, da war Bismarck Kanzler, da hat Kaiser Wilhelm das Wort geprägt: Vaterlandslose Gesellen.

Anrufer Alle hinter Gitter! Meine Meinung.

Anrufer Miers hier! Also ihr seid für eueren Artikel da, für diese Sache doch wirklich keine Journalisten.
TITANIC Das stimmt.
Anrufer Ihr seid der letzte Dreck. Dreck seid ihr, mehr nicht. Sowas müßte man aus der... äh: weg ziehen! Mein Gott nee, schämt ihr euch überhaupt nicht? Ihr Scheißer?

Anrufer Hier ist Ständel. Ich wollte kurz mal mit Ihnen über die Faxe sprechen, die Sie an die FIFA-Leute geschickt haben. Meine Meinung dazu ist eigentlich, daß das eine absolut dümmliche und stümperhafte Aktion war, also das hat mit Journalismus überhaupt nichts zu tun.

Anrufer Ich bin der Vorsitzende der Dortmunder Fußball-Fans, wir werden dafür sorgen, daß TITANIC in Dortmund nicht mehr in den Regalen liegt.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

 Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Die Frage, weshalb Joe Biden in seinem hohen Alter noch mal für das Präsidentenamt kandidiert, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, kommentieren Sie so: »Warum muss man eigentlich loslassen? Wenn man etwas gerne macht, wenn man für etwas lebt, dann macht man halt weiter, soweit man kann. Ich schreibe meine Bücher, weil es mir Spaß macht und weil ich nicht Golf spielen kann. Und irgendwie muss ich mich ja beschäftigen.«

Daran haben wir, Wickert, natürlich nicht gedacht, dass der sogenannte mächtigste Mann der Welt womöglich einfach keine Lust hat, aufzuhören, auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dass ihn das Regieren schlicht bockt und ihm obendrein ein Hobby fehlt. Ja, warum sollte man einem alten Mann diese kleine Freude nehmen wollen!

Greifen Sie hin und wieder doch lieber zum Golfschläger statt zum Mikrofon, rät Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

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Vom Fachmann für Kenner

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg