Inhalt der Printausgabe
August 2000
Wie TITANIC einmal die Fußball-WM 2006 nach Deutschland holte
Protokoll einer erfolgreichen Bestechung (Seite 7 von 13) |
10. Juli 2000 03.00 Uhr (MEZ) Australien: Auckland Der 78jährige Charles Dempsey erklärt vor der Presse sein Verhalten bei der Abstimmung damit, daß er von verschiedenen Seiten stark unter Druck gesetzt worden sei, und sagt, "den Rest habe ihm ein Bestechungsbrief gegeben, der um seine Stimme für Deutschland warb" (Reuters): "der Bestechungsbrief von TITANIC" (FAZ). Offensichtlich sah ein sympathischer älterer Herr, der Presseberichten zufolge außer von seinen Kollegen sowohl von seinem Golffreund Beckenbauer als auch von Tony Blair und Nelson Mandela unter Druck gesetzt wurde, keinen anderen Ausweg mehr, als sich um seiner persönlichen Integrität willen der Stimme zu enthalten. 22.30 Uhr (MEZ) Europa: Hamburg In den Tagesthemen resümiert Sprecherin Gabi Bauer: "Jetzt ist es raus: Die TITANIC hat den Deutschen die Fußball-Weltmeisterschaft beschert! Weil das satirisch gemeinte Bestechungs-Fax des satirisch gemeinten Magazins nämlich den bedrängten neuseeländischen FIFA-Vertreter, Charles Dempsey, endgültig zur Verzweiflung brachte. Dempsey ist derjenige, der sich bei der letzten Entscheidung zwischen Südafrika und Deutschland enthalten hatte - obwohl er seine Stimme Südafrika geben sollte. Heute hat er - zurück in Neuseeland - versucht, seine "Verzweiflungstat" zu erklären - und auch, daß er sich, so sagt er, der Folge gar nicht bewußt gewesen sei. Das sei ihm erst hinterher klar geworden. Welch ein Mißverständnis!" Welch ein Mißverständnis! Martin Hans Sonneborn |
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