TITIANIC exklusiv: Bayern-Streitgespräch mit Seehofer, Aigner und Söder
In der CSU herrscht Chaos: Viele Wähler haben das Gefühl, an der Parteispitze ginge es nur noch um persönliche Machtkämpfe statt um politische Visionen. TITANIC hat den Parteivorsitzenden Horst Seehofer, die bayrische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Finanzminister Markus Söder zum Gespräch gebeten.
Seehofer: Liebe Freunde, was ist denn eigentlich los? Ein Rechtsruck geht durch Deutschland! Wir in der CSU müßten doch eigentlich hochzufrieden sein. Stattdessen nervt ihr mich permanent mit eurem Gequengel: "Horst, tritt zurück, Horst, laß das andere machen, Horst, geh ins Heim!" Ich kann es nicht mehr hören. Also, ich höre tatsächlich kaum noch was.
Söder: Was mußtest du Horst auch die Wand rechts von der CSU einreißen? Durch das Loch ist jetzt eben diese andere Partei gekrochen.
Seehofer: Die Grünen?
Söder: Die noch nicht ganz. Aber das dauert sicher nicht mehr lang, bis auch die uns rechts überholen. Deshalb muß frischer Wind in die CSU-Führung, der uns mal so richtig in die radikale Ecke bläst, damit man uns in Bayern auch wieder wählen will. Und mehr Wind als ich macht keiner.
Aigner: Bitte? Die stellvertretende Ministerpräsidentin bin immer noch ich. Warum sollte ich nicht der neue Horst Seehofer werden?
Söder: Frau Aigner …
Seehofer: Eben.
Söder: Hinter mir steht die superrechte JU, außerdem bin ich Influencer bei Twitter und Instagram. Was tut ihr für unser Nazi-Image?
Aigner: Mein Bürgerbüro hat jeden Donnerstag von 13 bis 13:30 Uhr geöffnet.
Seehofer: Und ich gehe ins Wirtshaus! Und das nicht zu knapp.
Söder: Old Germany! Stammtischhetze betreibt man jetzt online. Schau, ich habe erst kürzlich ein Bild von uns beiden hochgeladen. Kannst du das sehen ohne Lupe?
Seehofer: Genau diese ständigen Respektlosigkeiten meine ich: Immer macht ihr solche Sachen, ohne mich zu fragen. Aber zugegeben, auf dem Foto komme ich noch ganz gut weg.
Aigner: Wir könnten ja auch mal diskutieren, ob wir für einige Bayern die Partei nicht einfach zu weit nach rechts manövriert haben, zum Beispiel mit dem ständigen Obergrenzengerede.
Seehofer: Eine Partei, die zu rechts für den Freistaat Bayern ist?
Söder: Haha!
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