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TITANIC Meinung: "Völkisch" – Pflegen wir unsere Sprachschätze!

Ein Aufruf von Cornelius W. M. Oettle

Liebes Volk! Sofern man das überhaupt noch sagen darf. Jüngst unterhielt ich mich im Wirtshaus Reichsadler mit Stammgast Volker, dem das Wort "völkisch" leicht und oft über die Lippen marschiert. Ist er deswegen gleich ein Rassist, ein Nazi? Nein, das hat andere Gründe (blöd, häßlich, stinkt).
Völlig zu Recht prangert die süße AfD-Schickse (im positiven Sinne!) Frauke Petry daher die negative Konnotation dieses Ausdrucks an und fordert, ihn wieder positiv aufzuladen. Abermals hat das Sexsymbol der Deutschen Doggen ("Hottest Bitch 2016") das wesentliche Problem der Gegenwart erkannt.
In diesen Tagen (Formulierung: Kapitän Schwandt) gilt hierzulande jeder, der "völkisch" sagt oder lediglich völkisch denkt, direktemang als hundsföttischer Hardcore-Goebbels, als rechtsradikaler Wagenknecht, kurzum: als deutscher Horst Seehofer. Wenn man sich nach einer "Endlösung" der Flüchtlingsfrage erkundigt, wird man umgehend mit links abgewatscht. Und wer es wagt, dem Nachbarn ein gutgelauntes "Sieg Heil!" zuzurufen, der kriegt was zu hören ("Jawohl! Endlich sagt’s einer!"). Man wundert sich über derlei Mißstände allerdings nicht, wenn man weiß, wie selten die Pädagogen an unseren Schulen heute noch Rassenlehre unterrichten.
Notabene: Nicht allein der Term "völkisch" sollte eine Aufwertung erfahren. Weitere vollkommen wertungsfreie Begriffe wie "Zeckenklatschen", "Antisemitismus" und „Rumgehitlere“ (exempli gratia: "Die AfD reüssiert vor allem dank Bernd Höckes flamboyantem Rumgehitlere") verdienen in einer offenen Gesellschaft einen fröhlichen, ja einen nachgerade prächtigen Beiklang. Nicht länger soll herrlich hallendes Vokabular wie "Blut und Ehre", "Herrenmensch" und natürlich "Führer*in" in finsteren Kommentarspalten versauern. Als echte Demokratiebefürworter müssen wir unsere Sprachschätze pflegen, sie medial bis zum Erbrechen pushen und vor allem ernst nehmen – so sind wir damals schließlich auch die AfD losgeworden.

tl;dr
Frauke Petry fordert, den Ausdruck "völkisch" wieder positiv zu besetzen, weil sie Nationalsozialismus voll okay findet. TITANIC-Kolumnist Cornelius W. M. Oettle ist auf der Suche nach Liebe so verzweifelt, daß er sogar der AfD-Führerin beipflichtet.

Kategorie: Meinung



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Briefe an die Leser

 Damit hast Du nicht gerechnet, »Zeit online«!

Als Du fragtest: »Wie gut sind Sie in Mathe?«, wolltest Du uns da wieder einmal für dumm verkaufen? Logisch wissen wir, dass bei dieser einzigen Aufgabe, die Du uns gestellt hast (Z+), erstens der zweite Summand und zweitens der Mehrwert fehlt.

Bitte nachbessern: Titanic

 Keine Übertreibung, Mathias Richling,

sei die Behauptung, dass die Ampel »einen desaströsen Eindruck bei jedermann« hinterlasse, denn in den vielen Jahren Ihrer Karriere, so schilderten Sie’s den Stuttgarter Nachrichten, hätten Sie es noch nie erlebt, »dass ohne jegliche pointierte Bemerkung allein die bloße Nennung des Namens Ricarda Lang ein brüllendes Gelächter auslöst«.

Aber was bedeutet das? »Das bedeutet ja aber, zu Mitgliedern der aktuellen Bundesregierung muss man sich nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen.« Nun beruhigt uns einerseits, dass Ihr Publikum, das sich an Ihren Parodien von Helmut Kohl und Edmund Stoiber erfreut, wohl immerhin weiß, wer Ricarda Lang ist. Als beunruhigend empfinden wir hingegen, dass offenbar Sie nicht wissen, dass Lang gar kein Mitglied der aktuellen Bundesregierung ist.

Muss sich dazu nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen: Titanic

 Ganz, ganz sicher, unbekannter Ingenieur aus Mittelsachsen,

dass Du Deine Verteidigungsstrategie nicht überdenken willst? Unter uns, es klingt schon heftig, was Dir so alles vorgeworfen wird: Nach einem Crash sollst Du einem anderen Verkehrsteilnehmer gegenüber handgreiflich geworden sein, nur um dann Reißaus zu nehmen, als der Dir mit der Polizei kommen wollte.

Die beim wackeren Rückzug geäußerten Schmähungen, für die Du nun blechen sollst, wolltest Du vor dem Amtsgericht Freiberg dann aber doch nicht auf Dir sitzen lassen. Weder »Judensau« noch »Heil Hitler« willst Du gerufen haben, sondern lediglich »Du Sau« und »Fei bitter«. Magst Du das nicht noch mal mit Deinem Rechtsbeistand durchsprechen? Hast Du im fraglichen Moment nicht vielleicht doch eher Deinen Unmut über das wenig höfische Verhalten des anderen Verkehrsteilnehmers (»Kein Ritter!«) geäußert, hattest Deinen im selben Moment beschlossenen Abschied von den sozialen Medien (»Bye, Twitter!«) im Sinn, oder hast gar Deiner verspäteten Freude über die olympische Bronzemedaille des deutschen Ruder-Achters von 1936 (»Geil, Dritter!«) Ausdruck verliehen?

Nein? Du bleibst dabei? Und würdest dafür sogar ins Gefängnis gehen (»Fein, Gitter!«)?

Davor hat fast schon wieder Respekt: Titanic

 Sie, Romancier Robert Habeck,

Sie, Romancier Robert Habeck,

nehmen Ihren Nebenjob als Wirtschaftsminister wohl sehr ernst! So ernst, dass Sie durch eine Neuauflage Ihres zusammen mit Ihrer Ehefrau verfassten Romans »Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf« versuchen, fast im Alleingang dem darniederliegenden Literaturmarkt auf die Sprünge zu helfen. Könnten Sie sich als Nächstes das Zeitschriftensterben vorknöpfen?

Fragt Titanic

 Huhu, »HNA« (»Hessische/Niedersächsische Allgemeine«)!

Mit großer Verblüffung lesen wir bei Dir in einem Testbericht: »Frischkäse ist kaum aus einem Haushalt in Deutschland wegzudenken.«

Och, Menno! Warum denn nicht? Und wenn wir uns nun ganz doll anstrengen? Wollen wir es denn, HNA, einmal gemeinsam versuchen? Also: Augen schließen, konzentrieren und – Achtung: hui! – weg damit! Uuuund: Futschikato! Einfach aus dem eigenen Haushalt weggedacht. Und war doch überhaupt nicht schlimm, oder?

Es dankt für die erfolgreiche Zusammenarbeit und hofft, einen kleinen Denkanstoß gegeben zu haben, wenn nicht gar einen Wegdenkanstoß: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 3:6, 6:7, 0:6

Der Volontär in der Konferenz der Sportredaktion auf die Bitte, seine Story in drei Sätzen zu erzählen.

Ronnie Zumbühl

 Dilemma

Zum Einschlafen Lämmer zählen und sich täglich über einen neuen Rekord freuen.

Michael Höfler

 Süße Erkenntnis

Für jemanden, der Pfirsich liebt, aber Maracuja hasst, hält die Welt viele Enttäuschungen bereit.

Karl Franz

 Hellseherisch

Morgen ist einfach nicht mein Tag.

Theo Matthies

 Nachwuchs

Den werdenden Eltern, die es genau mögen, empfehle ich meinen Babynamensvorschlag: Dean Norman.

Alice Brücher-Herpel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
07.12.2023 Bad Homburg, Kulturzentrum Englische Kirche Pit Knorr & Die Eiligen Drei Könige
09.12.2023 Leipzig, Kupfersaal Martin Sonneborn mit Gregor Gysi
10.12.2023 Kassel, Bali-Kino/Kulturbahnhof Gerhard Henschel
10.12.2023 Frankfurt, Elfer Ella Carina Werner