Nur kein Gedäh! – von Martin Knepper
Wie demokratisch ist der Schnee?
Von den Inuit, dem einzigen Volk nördlich von Björk, wissen wir meistens nur, dass sie Häuser aus Schnee bauen und 50, 100 oder mehr Wörter für Schnee kennen. Wir Deutschen jedoch bauen unsere Hauptwörter aus anderen Hauptwörtern und können deshalb locker mithalten: Wir kennen das Schneechaos, die Schneekrise, die Schneewalze, die Schneelast, den Schneebruch, das Schneetreiben und vieles andere mehr. Die schockhafte Erkenntnis, dass unsere 36,5°C Körpertemperatur zuweilen mit Daunen und Radiator verteidigt werden müssen, treibt die Republik alljährlich an den Rand des Kollapses. Die ganze Republik? Nein, denn das Rheinland ist zu flach und tief für solche Unbill, und in Tübingen fürchtet sich Frau Holle, dass sie ein Strafmandat von Boris Palmer bekommt. Apropos – soll man auf die AfD zugehen? Die AfD ist wie der Schnee: Sie kommt ganz ungefragt von selber. Und noch keiner hat Sonnenblumen und Schneemänner zur selben Zeit im Garten gesehen. Aber Wunder geschehen, auch die schrecklichen. Die nennt man dann Schneekatastrophe.
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