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Glanz und Elend des Kurtchen Sahne. Ein Wochenend-Fortsetzungsroman (41)

(Was bisher geschah)

"Na dann", sagte Kurtchen, der jetzt einfach nach Hause wollte, nicht zuletzt weil er fürchtete, das durchweg Angenehme des Abends durch die Fortset­zung eines schlimmstenfalls immer zäher werdenden Abschiedsgeplänkels einzutrüben. Er war nur sehr selten entschlossen, eigentlich so gut wie nie, er wußte ja meist auch gar nicht wozu, aber jetzt gelangte er zu der Überzeu­gung, daß es besser wäre, es vielleicht einmal zu sein, versuchsweise.

"Bis – später also –", sagte er und klang so unwahr wie einer, der versucht, Lässigkeit in seine Stimme zu zwingen, warf die Hand nach oben und wa­ckelte irgendwie ironisch damit herum, und Petra sagte: "Ich hoffe doch!" Und war verschwunden. Kurtchen sah ihr, ohne es recht zu wollen, noch eine Weile hinterher. Sie drehte sich nicht um.

Das tat jetzt Kurtchen. Indem er die Straße hinunterschnürte, überlegte er, ob er den Heimweg zu Fuß oder mit dem Taxi abwickeln sollte, und er beob­achte mit dem immer gleichen Erstaunen, wie sich die Gewichte pro und contra mit jedem verwackelten Schritt, den er tat, verschoben, nämlich weg vom Taxi und zugunsten der Füße, denn je näher er seiner Wohnung kam, desto weniger rentierte sich die Droschke, wobei es aber, überlegte er, einen Schritt vor den anderen werfend, weiter, einen Punkt gab, von dem aus sich das Verhältnis umkehren müßte, dann nämlich, wenn sein, Kurtchens, Nach­hauseweg so lang wäre, daß irgendwann mit jedem Schritt die Wahrschein­lichkeit, vor Erschöpfung ohnmächtig zu werden, stieg, was den rationalen Vorteil des Fußwegs (das gesparte Taxigeld nämlich) dann doch wieder auf­hob; aber so weit hatte er, Kurtchen, es nicht, und ohnmächtig war er auch noch nie geworden, nicht einmal, als Gernolf im Dampfbad diese Blähungen gehabt hatte.

Nach der Hälfte des Weges hörte Kurtchen, wie ihm jemand entgegenkam; er hörte es früher, als er es sah, weil er den Kopf unten hielt und seinen Blick wie Abblendlicht aus einem unerhört schlecht eingestellten Schein­werfer in fünf Metern Entfernung auf den Boden treffen ließ. Er hörte an der Schrittfolge, daß es mehrere waren, und um niemanden über den Haufen zu rennen, sah er auf und machte drei Mädchen aus, die allesamt Bomberjacken trugen, und die Überraschung über die Tatsache, daß es die­ses Kleidungsstück noch gab, mischte sich mit der jähen Erinnerung an Bis­kupek, den sie neulich zusammengehauen hatten, einfach so und ohne Ansa­ge. (wird fortgesetzt)

Kategorie: Kurtchen Sahne



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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hello, Grant Shapps (britischer Verteidigungsminister)!

Eine düstere Zukunft haben Sie in einem Gastbeitrag für den Telegraph zum 75jährigen Bestehen der Nato skizziert. Sie sehen eine neue Vorkriegszeit gekommen, da sich derzeit Mächte wie China, Russland, Iran und Nordkorea verbündeten, um die westlichen Demokratien zu schwächen. Dagegen hülfen lediglich eine Stärkung des Militärbündnisses, die weitere Unterstützung der Ukraine und Investitionen in Rüstungsgüter und Munition. Eindringlich mahnten Sie: »Wir können uns nicht erlauben, Russisch Roulette mit unserer Zukunft zu spielen.«

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass es beim Russisch Roulette umso besser fürs eigene Wohlergehen ist, je weniger Munition im Spiel ist und Patronen sich in der Trommel befinden.

Den Revolver überhaupt vom eigenen Kopf fernhalten, empfehlen Ihre Croupiers von der Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg