Newsticker

Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Eine Grußbotschaft von Bundespräsident a.D. Walter Scheel

Hallo, liebe Wählerinnen und Wähler in Deutschland!

Nicht weniger als drei Landtagswahlen stehen uns dieses Jahr ins Haus: Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Württemberg-Hohenzollern. Das ist erst mal eine Menge Politik auf einen Haufen, aber genau das macht eine lebendige Demokratie aus! Ich bitte Sie inständig, wirklich an allen drei Wahlen teilzunehmen, denn wie lautet eine alte Weisheit? Wer nicht wählt, wählt Wirt. Und der macht die Rechnung ohne den mündigen Plebs auf der Straße, der installiert nämlich über Nacht klammheimlich eine Diktatur. Wenn Sie jetzt sagen: "Aber Herr Scheel, mir fehlt es an Zeit, Lust und Geld, in drei verschiedene Bundesländer zu fahren, nur um dort einen Papierzettel auszufüllen!", dann antworte ich mit einem einzelnen Zauberwort. Briefwahl! Einfach mal im Internet informieren. Mildred und ich haben unsere Kreuze jedenfalls schon gemacht. "Tut nicht weh: FDP." Mit dieser Parole bin ich in den 1970er Jahren auf Wahlkampf gegangen. Nun gut, der Bundespräsident wird nicht direkt gewählt – das kann man dem dummen Volk nicht zumuten –; geschadet hat’s trotzdem nicht. Wir hatten damals so Propellerrucksäcke auf, mit denen wir durch die Fußgängerzonen geflogen sind, und mit Bratwurstzangen haben wir Flugblätter verteilt. Für die kleinen Wähler hatte ich immer ein paar Lutschbonbons der Marke Wehner’s Echte in der Bauchtasche. "Danke, Onkel", riefen sie dann brav in die Luft.

Jaja, die Weiber. Helmut Kohl – ein feiner, wenn auch etwas grober Mann! – hatte zeit seines Lebens Pech mit ihnen. Die erste Gemahlin hat nicht gespurt, und die aktuelle … Darüber legen wir besser den Mantel des Schweigens. Nur so viel: Kennen Sie den Film "Misery"? Sei’s drum. Christian Wulff: Huiuiui! Das ist ja so’n "Parfümierter", wie man damals sagte. Aber eine wunderschöne Frau hatte der, mit Tatauierung und Notabitur und allem. Hatte ihm sein damaliger Gagschreiber besorgt. Was hat’s ihm gebracht? Ein Eigenheim, Chauffeur, Buchverträge, Ehrensold, Filzläuse. Da lobe ich mir Mildred, meine treue ausgestopfte Braunbärin. Was fragst du, Mildred? Ob wir den Wahlschein schon abgeschickt haben? Aber sicher. Haha. Was? Klar! Der dicke Postmann auf seinem gelben Wagen hat ihn mitgenommen. Ruhe jetzt!

Abschließend ein Rat an meine jüngeren Landsleute. (Ältere als mich gibt’s ja kaum noch.) Wenn der nächste Valentinstag ansteht: Einfach nicht dran denken!

Herzlich, Ihr


Walter Scheel

Kategorie: Allgemein



Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/innen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Ach, Taube,

Ach, Taube,

die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!

Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt