Die Meldungen der Woche
Aktueller Wahltrend in Deutschland
Für drei von vier Deutschen ist es wieder en vogue und selbst 60 Prozent der dösbaddeligen Niedersachsen finden es schnieke: "Wählen liegt weiter im Trend" ("Ruhr Nachrichten" vom 16.10.). Hieß es noch vor wenigen Jahren, was nichts kostet, taugt auch nichts, hat sich die bourgeoise Subkultur von einst mittlerweile im Mainstream etabliert. Ausgerechnet vom stillosen Saarland schwappte der neue Kult über Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen quer durch die Republik. Allerorten schossen Wahllokale wie Pilzköpfe aus den Böden; selbst Schulen und Altenheime wurden kurzfristig zu Orten umfunktioniert, an denen man "sein Kreuzchen machen" kann, wie es im Szenejargon heißt. Trendforscher verstehen die neue Bewegung allerdings lediglich als Anbiederung an "eine völlig neue Form der Parallelgesellschaft" (CDU-Mod Jens Spahn): "Auch Wählen hat letztendlich so einen Bart."
Entwarnung vor WLAN-Sicherheitslücke
Der Appell des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), aufgrund einer Sicherheitslücke im WLAN-Protokoll WPA2 keine Bankgeschäfte oder Einkäufe über ein Drahtlosnetzwerk zu tätigen, stößt bei Fachleuten auf Kritik. Rüdiger Trost, IT-Experte und großer Bruder von Hänschen Trost, relativiert: "Man darf nicht den Eindruck entstehen lassen, daß jeder Möchtegernkriminelle nun alle Verschlüsselungen hacken und Daten mitlesen kann." Dennoch gibt er zu bedenken: "Uli Schmiedebach aus Offenbach sollte sich dringend mal mit einem Schuldenberater in Verbindung setzen und Hannah Tietze-Savas aus Wismar sei gesagt: Sie können den ganzen Klimbim doch in Wirklichkeit unmöglich brauchen, den sie da tagtäglich über Amazon und Otto bestellen."
Abschieds-Flugeinlage mit Folgen
Das spektakuläre Durchstarten eines Air-Berlin-Jets beim letzten Langstreckenflug der insolventen Fluggesellschaft am Düsseldorfer Airport sorgt nicht nur beim Luftfahrtbundesamt für Turbulenzen. Während ein Manager des Pleiteunternehmens den mittlerweile vom Dienst suspendierten Kapitän selbstkritisch als "abgehobenen Luftikus" bezeichnete, warb die Pilotenvereinigung Cockpit um Verständnis. Trotz Ehrenrunde in der Flugschule habe es sich um einen erfahrenen Piloten gehandelt: "Wenn der jetzt fliegt, wird die Luft für ihn dünn. Da ist der Absturz spätestens nach der Warteschleife beim Jobcenter nicht mehr zu verhindern."
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