Die Konkurrenz im eigenen Stall
Mit den groß angelegten Protestaktionen wagen sich die deutschen Bauern erneut auf fremdes Feld. Das ruft Nebenbuhler auf den Plan: Der Aktivismus ist ein ähnlich umkämpfter Markt wie die Agrarwirtschaft. Wie geht es diese Woche weiter, wenn die Landwirte wieder zurück auf ihren Höfen sind?
Dienstag: Foodwatch plant, den Müttern der Bauern beim Kochen penetrant über die Schultern zu schauen und immer wieder "Da fehlt Salz!" zu rufen.
Mittwoch: Die Letzte Generation versucht erfolglos, sich auf matschigen Feldwegen festzukleben. Immerhin ist noch etwas vom Dienstagsbraten für die frierenden jungen Menschen übrig.
Donnerstag: Die Identitäre Bewegung hängt massenhaft "Reconquista Deutsche Mista"-Transparente an den Güllesilos auf, um Stellung gegen "rassenfremde Erntehelfer" zu beziehen.
Freitag: Fridays for Future lädt die Hofbelegschaften zur ergebnisoffenen Diskussion über den Nahostkonflikt ein, "um die ganze Bande von Knecht bis Magd" von der eigentlichen Arbeit abzuhalten.
Samstag: Das Zentrum für Politische Schönheit mischt Asche aus ehemaligen Konzentrationslagern in die Komposthäufen der Bauern, um den hochsensiblen Prozess der Kompostierung zu stören. Oder ist alles nur ein bittersüßer Scherz und die Asche stammt eigentlich aus der Tierkadaverbeseitigung?
Sonntag: Der ADAC schickt eine Rundmail an die Landwirte. Der Verband äußert Verständnis, bittet jedoch höflichst darum, "das Kulturgut Autobahn" bei kommenden Aktionen zu verschonen.
◀ | Fast richtige Schlagzeile (Note 1 mit Sternchen) | Aus Eugen Egners Püppchenstudio | ▶ |
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