Das Lyrik-Eckchen
Auropas Apokalyptische Auguren
von Peter P. Neuhaus
Ich registrier’s am Zischen hinterm Ohr:
Der Weltengrund knirscht stärker als zuvor.
Ich fühl’s als scharfes Reißen unterm Knie:
Die Atmosphäre knistert wie noch nie.
Ich ahn’s im Rücken dunkel hochalpin:
Der Weltgeist läßt Gewitterwolken ziehn.
Ich merk’s am Herzdruck wie ein Todesstoß:
Der Untergang geht grad so richtig los.
Ich witter’s mit dem allerfeinsten Sinn:
Die Ordnung ist jetzt weg und futsch und hin.
Ich stell’s an feuchter Achselhöhle fest:
Man singt das Lied von Cholera und Pest.
Ich nehm’s mit meinem wunden Auge wahr:
Jetzt trübt sich, was bisher so rein und klar.
Und doch – ich spür’s als Druck am linken Ei:
Auch morgen sind die Griechen noch dabei.
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