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Aus Eugen Egners Püppchenstudio


 

Filialzerrüttung (1. Teil)

Allmählich fragten wir uns, was in unserer Berliner Filiale los sein mochte. Die Arbeitsberichte, die wir von dort empfingen, waren schon seit längerem keine Arbeitsberichte mehr, sondern bestürzende Zeugnisse mentaler Zerrüttung. Hier ein schlimmes Beispiel:
Eine unserer Arbeitnehmerinnen hatte neben einer im Ort Berlin angemieteten Wohnung einen eigenen Hausstand im Wald. Sie mußte, wie sie auf Befragen zu Protokoll gab, schulische Probleme wahrnehmen und machte daher Aufwendungen für doppelte Haushaltsführung geltend, die Finanzamt und Finanzgericht jedoch nicht anerkannten. Nach Ansicht des Finanzamts (und des Finanzgerichts) fehlte im Wald eine Küche für die Anerkennung eines eigenen Hausstands. Daß obendrein ein Kochtopf fehlte, war nicht als Kündigungsgrund zu bewerten.
Und immer so weiter, seitenlang, Tag für Tag. Es ging nie um etwas anderes als Kochtöpfe und Kündigungsgründe. Für diejenigen, denen das zitierte Beispiel nicht reichen sollte, führe ich hier zur Illustration ein noch schlimmeres an:
Nach mehr als fünfundzwanzig Jahren ist die DNS der Kochtöpfe eines unserer Arbeitnehmer weitgehend identisch mit seiner eigenen. Es bestehen keine 2% Differenz mehr, genau genommen sogar bloß 1%.
Unsinn dieser Art stapelte sich mittlerweile in der Hauptverwaltung, wo ich arbeitete. Wenn man bedenkt, daß unsere Firma überhaupt nichts mit Kochtöpfen oder Kündigungsgründen zu tun hatte, sondern Marktführer im Wäsche-Segment war, kann man ermessen, wie befremdet wir waren, allen voran die Geschäftsleitung. Etwas, wovon wir keine Vorstellung hatten, mußte in unserer fernen Filiale vorgefallen sein. Also war es notwendig, eine Vorstellung davon zu bekommen. Auf daß er der Sache auf den Grund gehe und uns Bericht erstatte, wurde ein Kundschafter ausgeschickt, verschwand jedoch spurlos. Ihm folgte ein zweiter, dann ein dritter - auch von ihnen wurde nie wieder etwas gehört. So konnte es nicht weitergehen. Ich meldete mich freiwillig, um nach dem rechten zu sehen. Mein Vorgesetzter bestellte mich zu sich sagte zu mir: „Ich habe Sie nie leiden können, vielleicht werde ich Sie auf diese Weise endlich los. Suchen Sie gleich morgen unsere Filiale am Außenposten auf, nein, besser schon heute.“ Damit jagte er mich aus seinem Büro.




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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Die Frage, weshalb Joe Biden in seinem hohen Alter noch mal für das Präsidentenamt kandidiert, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, kommentieren Sie so: »Warum muss man eigentlich loslassen? Wenn man etwas gerne macht, wenn man für etwas lebt, dann macht man halt weiter, soweit man kann. Ich schreibe meine Bücher, weil es mir Spaß macht und weil ich nicht Golf spielen kann. Und irgendwie muss ich mich ja beschäftigen.«

Daran haben wir, Wickert, natürlich nicht gedacht, dass der sogenannte mächtigste Mann der Welt womöglich einfach keine Lust hat, aufzuhören, auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dass ihn das Regieren schlicht bockt und ihm obendrein ein Hobby fehlt. Ja, warum sollte man einem alten Mann diese kleine Freude nehmen wollen!

Greifen Sie hin und wieder doch lieber zum Golfschläger statt zum Mikrofon, rät Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

 Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!

»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«

Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?

Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg