Inhalt der Printausgabe
Februar 2005
Humorkritik (Seite 2 von 7) |
Storchs Glücksreise |
Zwar war ich gar nicht und in keiner Weise visuell ausgehungert, als ich in eins der wenigen Kinos ging, in denen Wenzel Storchs dritter Langfilm "Die Reise ins Glück" zu sehen war, aber wenn man sich heute noch mit gutem Gewissen und echter Lust sattsehen will, und zwar so richtig, dann ist man in Storchs handgemachtem Vielfarbfilm gut aufgehoben. Nach circa zwölf Minuten habe ich es aufgegeben, der reichlich verworrenen Handlung folgen zu wollen, aber die lenkt einen eh nur ab: von den liebevoll zusammengebastelten, hochopulenten Filmsets, der heiter kläglichen Kirmesfilmmusik, der äußerst komischen Sprache, derer sich die seltsamen Menschen und Tiere in Storchs seltsamem Film bedienen - eine Art rekonstruierter Szenejargon aus abgelebten Zeiten, der so, wie ihn die Laienschauspieler einsetzen, etwas verheerend Komisches, ja Glückseligmachendes hat. Wie ja, und das wollte ich damit nur sagen, sowieso der ganze Film. Wer wie ich noch nie behascht und betrunken prall und breit auf LSD war - so, ja exakt so müßte es wohl sein.
|
![]() ![]() |