Inhalt der Printausgabe
September 2002
Wahl 2002 Im Schatten des Gatten (Seite 6 von 7) |
Was ihre relative Zurückhaltung angeht, wäre sie die weitaus typischere Kanzlergattin als Schröder-Köpf. Sie stünde in der Tradition einer Wilhelmine Lübke, einer Loki Schmidt oder einer Hannelore Kohl. Letztere ist daran kaputtgegangen, vor allem an den ewigen Galadiners: Wachtelbraten, Lachsforelle, Trüffelparfait, Terrine von Barsch und Zander, Waldpilze an feiner Erdbeermousse, Hirschgulasch Hieronymus mit Knödelmedaillons und Orangensauce, Rührei mit Speck, gratinierte Schweinskoteletts im eigenen Saft, leckere kleine Schokopralinen, Wirsingpudding mit Schuß - Kleidergröße 38, wie sie Karin Stoiber mit ihrer Konkurrentin teilt, ist da auf Dauer kaum zu machen. Die Kleider für ihren Mann sucht Frau Stoiber seit dreißig Jahren alleine aus und malt ihm mit Filzer kleine Kreuzchen aufs Hemd, damit er weiß, welche Krawatte dazu paßt. "Einmal habe ich ihm aus Spaß eine rote Krawatte herausgelegt. Da hat er gelacht und gesagt, Muschi, die paßt doch gar nicht zu meinem braunen Anzug." Um den Brionikanzler muß sich Doris Schröder-Köpf dagegen gar nicht kümmern, "höchstens mal Schuhebinden oder Naseputzen".
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